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Störer einschritt, die Raubburgen brach und die unberechtigten Zölle
am Rhein und Main aufhob.
In Nürnberg hat Kaiser Friedrich außer dem obenerwähnten
Hoftag von 1156 noch verschiedene Reichs- oder Hoftage abgehalten.
Im Jahre 1163 erteilte er von hier aus den Bambergern und
Ambergern dieselben Zollfreiheiten, welche die Nürnberger Kaufleute
hereits im ganzen Reich genossen. Im Jahre 1166, kurz vor
seiner vierten Heerfahrt nach Italien, von welcher er das Jahr darauf
als Flüchtling heimkehrte, nachdem eine Seuche auf grauenhafte Weise
sein Heer und dessen Führer dahingerafft, hielt er zu Nürnberg
Bericht über den Erzbischof Konrad von Salzburg. Dieser, des
Kaisers eigener leiblicher Oheim, war in dem erbitterten Streit
zwischen den beiden großen Gewalten unerschütterlich auf der Seite
Papst Alexanders 1I7., Friedrichs großem Feinde, geblieben und
hat über den Kaiser sowohl als über den von diesem aufgestellten
Gegenpapst den Bann verhängt. In den Jahren 1170 und 1174
zeschäftigte sich der Kaiser in Nürnberg mit der Schlichtung der
böhmischen Händel; im Jahre 1181 hielt er wieder einen Reichstag
in Nürnberg ab, und auch in den zwei nächsten Jahren soll er hier
längere Zeit geweilt haben.
Zum letztenmale waltete Friedrich Barbarossa in Nürnberg
dann im Jahre 1188, bevor er sich an die Spitze des dritten Kreuz—
zuges stellte. Ins Abendland war die Schreckenskunde von der Ein—
nahme Jerusalems durch den Sultan Saladin gedrungen und hatte,
bvon Land zu Land sich weiter verbreitend, aller Orten das Feuer
der Begeisterung für die Wiedergewinnung der heiligen Stätten aufs
neue entflammt. Auch der in Jahrzehnte langen Kämpfen ergraute
Kaiser ward von der allgemeinen leidenschaftlichen Erregung der
Gemüter ergriffen und nahm das Kreuz. Der kriegserfahrene Held
versäumte nichts, was zu einem glücklichen Ausgange des wohl—
vorbereiteten Zuges dienen konnte. Auf der Burg zu Nürnberg
empfing er den Gesandten des griechischen Kaisers, welcher zur Ver—
proviantierung der deutschen Kreuzfahrer sich anheischig machte, sowie
den Boten des Sultans von Ikonium, welcher dem Zug allen Vor—
schub zu leisten versprechen ließ. Dann traf er noch die nötigen
Anordnungen für den Frieden im Reich, dessen Verwesung sein Sohn,
der nachherige Kaiser Heinrich VJ. übernahm. Nachdem er bereits
im deutschen Norden eine Menge von Raubburgen gebrochen und
Heinrich den Löwen gezwungen hatte, noch einmal „ins Elend“ (in
die Fremde) zu gehen, erließ er, um den Fehden und sonstiger
Ungebühr zu wehren, um Weihnachten 1188 von „seiner Burg“ zu
Nürnberg (castrum nostrum nennt er dieselbe) ein strenges Gesetz
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