der Stadt Nürnberg, die er auf seinen Visitationsreisen öfters besuchte,
leicht die wärmsten Sympathien gewann und behielt. Großartigen
Erfolg hatte Staupitz auch als Kanzelredner; wenn er in Nürnberg
die Kanzel bestieg, wie in den Jahren 1512 und 1516, war der
Zulauf so groß, daß die Kirche die Zahl der Zuhörer nicht zu fassen
vermochte. So kam es, daß sich um seine Person ein Kreis hervor—
ragender Bürger Nürnbergs sammelte, der gewöhnlich in dem Re—
fektorium des Augustinerklosters zwanglose Zusammenkünfte hielt und
sich selbst sodalitas Staupitziana nannte. Wir finden in dem aus—
erlesenen Kreis von Verehrern des Generalvikars der Augustiner
bereits alle jene Männer, welche uns später, als es galt, die Re—
formation in Nürnberg zur Durchführung zu bringen, als Vorder—
männer wieder begegnen. Außer Hieronymus Ebner, Kaspar Nützel
und dem einflußreichen Ratschreiber Lazarus Spengler werden uns von
dem vielgeschäftigen, unvermeidlichen Rechtsgelehrten Dr. Christoph
Scheurl, der in der Gesellschaft gleichsam das Amt des Hofmarschalls
bekleidete, u. a. Hieronymus Holzschuher, Andres und Martin Tucher,
Jakob Welser, der Propst von Skt. Sebald, Georg Beheim genannt;
auch Albrecht Dürer und sein Freund Willibald Virkheimer fehlen
nicht in dem Kreise.
Ein besonderes Verdienst um die Stadt Nürnberg erwarb sich
Staupitz dadurch, daß er den vertrauten Freund, Kloster- und Studien—
genossen Luthers, Wenzel Link, als Augustinerprediger nach Nürn—
berg brachte. Hinfort war dieser ganz in reformatorischem Geist
wirkende wackere Augustiner Mittelpunkt des Kreises, der sich um
die Person des Johann von Staupitz gebildet hatte. Link, der an
dem Augustinerprior Wolfgang Volprecht einen tüchtigen gleich—
gesinnten Genossen hatte, war auch der Vermittler in dem Verkehr
zwischen Nürnberg und Wittenberg; hier im Augustinerkloster flossen
die Nachrichten über die reformatorische Bewegung zusammen und
hier wurden, wie die 95 Thesen, so die darauf in Menge auftauchenden
litterarischen Erscheinungen besprochen.
Auf der Reise nach Augsburg zu dem Verhör vor dem päpst—
lichen Gesandten herbergte Luther im Augustinerkloster zu Nürn—
berg und Link gab ihm nicht bloß eine neue Kutte mit, sondern
begleitete ihn auch als treuer Freund zu dem Verhör, welcher mit
Luthers heimlicher Flucht endete. Nach dem Wunsche des Kurfürsten
Friedrich von Sachsen hätte eigentlich Dr. Christoph Scheurl diese
Begleitung übernehmen sollen; der wußte sich aber wegzudrücken;
der eitle Herr prahlte zwar gern mit seinen berühmten Bekannt—
schaften, aber sich wegen derselben in Gefahr zu stürzen, war nicht
nach seinem Geschmack.
—B
nwe
nut
sit
vürd
geist
mn)
ril
ed
idte
zutel
0
m
idu.
Bil
geht
us
je
je
r
e
si