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dem er vom Papst nicht zum Kaiser gekrönt war, nach den Ansichten
jener Zeit den kaiserlichen Titel zu führen gar nicht befugt war.
Er war von stattlicher Erscheinung, tapfer, milde und leutselig, aber
sein schwankendes, unzuverlässiges, fremden Einflüssen zugängliches
Wesen that seinem Ansehen unendlichen Abbruch. Dazu kam noch
das schreckliche Mißgeschick, das ihn, als den einen Führer des zweiten
Kreuzzuges, traf.
Das von den Helden des ersten Kreuzzugs gegründete Königreich
Jerusalem war nach kaum halbhundertjährigem Bestand in ärgster
Bedrängnis. Edessa, das Bollwerk der christlichen Herrschaft in Syrien,
war in die Hände der Moslems gefallen. Der Hilferuf aus Palästina
entzündete die berühmte Beredsamkeit des frommen Abtes Bernhard
hon Clairvaux zur lodernden Flamme, welche das Feuer der Begeister—
ung für einen neuen Kreuzzug durch alle Gauen Frankreichs fort—
pflanzte. Ehe der heilige Mann seine Kreuzpredigt nach Deutschland
weiter trug, trat in den Rheinlanden als Kreuzprediger ein fanatischer
Mönch namens Radulf auf, welcher die Massen vor allem gegen die
Juden aufhetzte, so daß über dieselben eine bis nach Franken und
Bayern sich verbreitende Verfolgung ausbrach, fast ebenso greuelvoll
wie die, welche den Auszug der ersten Kreuzfahrer im Jahre 1107
geschändet. In ihrer Verzweiflung wandten sich die Verfolgten an
König Konrad, der auch sofort bereitwilligst ihnen Nürnberg und
andere sichere Orte als Zufluchtstätten anwies. Dem schmachvollen
Treiben jenes Mönchs ein Ende zu machen, und hauptsächlich wohl
auch, um den deutschen König Konrad zur Annahme des Kreuzes zu
bewegen, begab sich Bernhard von Clairvaux nach Deutschland, und
es gelang ihm das eine wie das andere. Obgleich die verworrenen
Verhältnisse im Reich dem König seine Unabkömmlichkeit grell genug
vor Augen führten und sein eigentlicher Wunsch mehr dahin ging,
nach Rom zu ziehen und sich die Kaiserkrone zu holen, so konnte er
doch der flammenden Beredsamkeit des französischen Abts nicht wider—
stehen und nahm zu Speyer das Kreuz.
Im April 1147 hielt König Konrad zu Nürnberg einen Hoftag
ab und traf die nötigen Anordnungen für die Zeit seiner Abwesenheit.
Im Mai sammelten sich in und um Regensburg die deutschen Kreuz—
fahrer mit einem gewaltigen Troß und nun wälzte sich gleich der Flut
einer Völkerwanderung eine Million Menschen längs der Donau
hinab und durch die Balkanländer, um dann in den Waldschluchten
und Wüsteneien Kleinasiens durch die verräterische Treulosigkeit der
Griechen, die Pfeile der Türken und durch Hunger bis auf einen
kleinen Rest elendiglich zu grunde zu gehen. Nicht besser als dem
König Konrad erging es dem anderen Führer, König Ludwig VII.
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