Volltext: Alt-Nürnberg

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weil der Markgraf Georg den Nürnbergern in der Besetzung des 
Platzes zuvorgekommen war. 
Der vierte Haufe endlich, aus den Bodenseeknechten bestehend, 
der zu Altdorf lag, gewann am 83. Juli den Markt Lauterhofen 
sowie die Ortschaften Aitelberg, Wilfertshofen und Schlegel— 
mühle, sowie das Schloß Heimburg. 
Zur Ausführung des schon früher geplanten Zuges gegen Neu— 
markt wurden die auswärts verwendeten Truppen zusammengezogen. 
Von König Maximilian war von Augsburg aus noch eine 
besondere Aufmahnung zu dem Unternehmen an den Rat von Nürn— 
berg ergangen, mit dem Hinweis, daß Neumarkt eine Reichsstadt 
unter dem Schutze Nürnbergs werden solle. Das Heer, welches am 
21. Juli ausrückte, zählte 3100 Mann zu Fuß und 350 Reiter, 
welchen sich 700 zum Schanzen aufgebotene Bauern anschlossen. Zu 
den bereits genannten Geschützen kam noch die „Sebaldin“, welche 
263 Pfund schwere Kugeln schoß; außerdem waren 28 Feldschlangen 
und 60 Hakenbüchsen dabei. Oberste Hauptleute waren Endres Tucher, 
Leonhard Grundherr und Jakob Muffel, denen sich viele vom Patriziat 
anschlossen. 
So ansehnlich diese Truppenmacht war, so genügte sie doch 
nicht, um den zur Belagerung ausersehenen Platz vollständig einzu— 
schließen, so daß es dem pfälzischen Vicedom in Amberg, Ludwig 
von Eyb, gar nicht schwer fiel, der Stadt nicht bloß Verstärkung, 
sondern auch Proviant und Munition zukommen zu lassen. Auch 
war nicht bloß die 2000 Mann starke Besatzung, sondern auch die 
Bürgerschaft von dem festen Entschluß zum äußersten Widerstand beseelt. 
Das erste, was die Belagerer vornahmen, war der Angriff auf 
das Schloß Wolfstein, der bereits nahe daran war, zu gelingen, 
als die Belagerten ausfielen und Vorstadt und Spital anzündeten, 
deren Besetzung von den Belagerern versäumt worden war. Hernach 
begann die Beschießung der Stadt und es war bereits gelungen, eine 
50 Fuß lange Bresche zu legen. Aber die geöffnete Stelle war von 
den Belagerten sofort mit steingefüllten Körben und vollen Fässern 
ungangbar gemacht; hinter der Sturmbrücke erhob sich eine Bastion 
und vor dieser war ein Graben gezogen, in welchen Fußangeln und 
Pulversäcke geworfen wurden. 
Den nuͤrnbergischen Hauptleuten drängte sich die Überzeugung 
auf, daß die verfügbaren Kräfte nicht ausreichten, der Stadt Herr 
zu werden, zumal auch der größte Teil der Geschütze unbrauchbar 
geworden war und sie ersuchten deshalb den Rat um weitere Zu— 
sendung von 2000 Fußknechten und 400 Reisigen, um die Stadt 
mit Sturm nehmen zu können. Dies zu thun, war die Stadt 
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