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verworrenen Zeit und eine verblüffend naive Darstellung von seinen
und seiner Standesgenossen verschrobenen Anschauungen hinterlassen.
Jener poetische Schimmer jedoch zerfließt in nichts und die häufigen
Berufungen in der Selbstbiographie auf den lieben Gott, der ihm
immer mit seiner Gnade und Hilfe beigestanden, erscheinen als die
dickste Heuchelei, wenn man die Thaten des „frommen Reitersmanns“
nimmt, wie sie sind. Allen Verherrlichungen des Ritters setzt der
neueste Herausgeber von dessen Selbstbiographie die Krone auf,
indem er ihn „zum ewigen Vorbild eines echten Deutschen“
stempelt. Wir täuschen uns wohl nicht, wenn wir annehmen, daß
jene unromantischen Menschen die Mehrheit sind, welche im Gegen—
satz zu jener merkwürdigen Glorifikation den Herrn Ritter hinsichtlich
seines sittlichen Wertes um keinen Zoll höher stellen als z. B. den
bayerischen Hiesel und andere berühmte Räubersleute bürgerlicher
Herkunft.
Götz von Berlichingen begann seine Laufbahn als „Bub“
hei seinem Oheim Konrad von Berlichingen, der im markgräflich
ansbachischen Diensten stand. Hernach trat Götz in den unmittelbaren
Dienst des Markgrafen, zog in dem Feldzug Kaiser Maximilians
gegen Ludwig XII. von Frankreich 1498 mit dem ansbachischen
Kontingent nach Hochburg und u. s. w. und war 1499 mit im Schweizer
Krieg, nahm 1502 teil an der Fehde des Markgrafen Friedrich von
Ansbach gegen Nürnberg und kämpfte 1504 in dem Landshuter
Erbfolgekriege auf bayerischer Seite. In diesem Krieg, bei der Be—
lagerung von Landshut war es, daß er die rechte Hand verlor, welche
später durch eine künstliche, von Eisen gefertigte, ersetzt wurde. Nach
dieser Zeit ging es abwärts mit unserem Ritter; aus dem Kriegsmann
wurde ein gewerbsmäßiger Wegelagerer, der es „sich sauer werden
läßt“, wie er schreibt, auf diese Weise sein Vermögen zu mehren.
Im Wald vor Nürnberg überfällt er kurzweg einen Waldstromer
von Nürnberg und läßt ihn in einer Burg verschwinden, bis er aus—
gelöst wird, dann wirft er zwei Kölner Kaufleute auf der Reise nach
Leipzig nieder und behält sie bis zu ihrer Auslösung Jahre lang
gefangen. Er hackt zwar nicht, wie sein Freund Thomas von Abs—
berg, seinen Gefangenen die Hände ab, aber er traktiert, wie er
selbst erzählt, zu seiner Unterhaltung gefangene Nürnberger
Kaufleute mit Faustschlägen und Fußtritten.
Als Ursache, warum er mit der Stadt Nürnberg in Fehde ge—
raten, gibt Götz von Berlichingen an, daß die von Nürnberg Georg
von Geislingen, der ihm den Dienst zugesagt, erschossen und den ihm
befreundeten Fritz von Lidwach in Haft genommen hätten. Und da
niemand sich fand, welcher „der Katze die Schelle anhängen und sich
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