fullscreen: Festschrift zur Erinnerung an die Einweihung der Christus-Kirche in Steinbühl-Nürnberg am Sonntag den 23. September 1894

erzielt, es sei dem kirchlichen Bedürfnis durch Erbauung einer Kirche 
aufzuhelfen. Nach verschiedenen Seiten hin wurde diese Meinung 
befprochen; persönliche Kräfte und womöglich eine materielle Grund⸗ 
lage, zu welcher durch ein erstes bescheidenes Stiftungskaͤpital der 
Grundstock schon gebildet war, suchte man zu gewinnen. Für Stein— 
bühls Interessen trat damals der nunmehr verstorbene Rentier Herr 
Friedrich Wilhelm Heyne jederzeit auf's wärmste ein; ihm wurde der 
Sedanke von der beabsichtigten Erbauung einer Kirche in Steinbühl 
vorgetragen. Mit dankbarer Freude fand der Abgesandte nicht bloß 
Verständnis für den gehegten Plan bei Hherrn Heyne, sondern es trat 
ihm die Wahrnehmung entgegen, daß dieser hochgeschätzte Mann sich 
in Stillen mit dem gleichen Gedanken getragen hatte; denn dessen 
Antwort auf die geschehene Vorstellung war: „Der Bauplatz für die 
Rirche ist auch schon vorhanden“. Auf Grund dieser HZusage konnte 
un der Schritt gewagt werden, einen größeren Ureis für die An— 
zelegenheit zu interessieren. Durch persönliche Besuche und mündliche 
Horstellungen hoffte man am ehesten zum zunächst gesteckten Fiele zu 
gelangen. Diejenigen Herren, welche auf diese Weise Kenntnis von 
dem Jefaßten Eutschlusse erhielten und die sich späterhin als aus— 
dauernde, treue Mithelfer im Ausschusse bewahrten, erklärten mit 
Kat und That für die Verwirklichung des schönen Werkes einstehen 
zu wollen. Ohne Mitwissen und wo möglich im Einverständnis mit 
dem Parochus der Pfarrgemeinde St. Leonhard, wohin Steinbühl ein— 
gepfarrt war, sollte eine so wichtige Sache nicht begonnen werden. 
Ann 5. Juni 1885 begaben sich zwei Abgeordnete, zu Herrn Kirchen— 
rat Dr. Hartmann und unterrichteten ihn rückhaltslos von allem, was 
man vorhatte, und baten ihn, an den Vorbereitungen sich zu beteiligen. 
Die vielen Amtsgeschäfte, mit denen der jeweilige Pfarrer von St. 
Leonhard überhäuft ist, gestatteten eine Mitarbeit hiebei nicht; aber 
das Erscheinen zur endgültigen Vorberatung wurde zugesagt. Unter— 
dessen nun wurden auf gestellte Bitte hin von Herrn Justizrat Frei⸗ 
herrn von Kreß die Vereinssatzungen entworfen und ein Aufruf zur 
Bildung eines evang. Kirchenbauvereins Steinbühl verabfaßt, so daß 
am 150 Juli die vorgedachte Schlußberatung abgehalten werden konnte, 
bei welcher Herr Pfarrer Dr. Hhartmann sich offen aus dem schon 
mitgeteilten Grunde von dem Vorhaben trennte. Die anderen an— 
wesenden siebenzehn Herren, sämtlich im Stadtgebiete Steinbühl 
wohnend, beharrten auf der betretenen Bahn, erließen tags darauf 
einen Aufruf in mehreren hiesigen Zeitungen und luden gleichzeitig 
zu einer konstituierenden General-Bersammlung für Bildung eines 
wangelischen Kirchenbauvereins Steinbühl ein. Am s22. Juli 1885 fand 
dieselbe im kleinen Saale des Industrie— und Kulturvereins statt, wo— 
ran sich neben den zahlreich erschienenen Steinbühlern zur großen 
Freude des einberufenden provisorischen Comitees eine stattliche Anzahl 
von Herren Geistlichen der inneren Stadt und anderer Vorstädte be— 
teiligte. Herr KHomnierzienrat Mesthaler ward zum Vorsitzenden 
erwählt, Herr Christian Hack fungierte als Schriftfuͤhrer und Lehrer 
Hogt trug die Statuten paragraphenweise vor, in weicher Weise auch
	        
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