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deßhalb rath ich ihm, sich bei Zeiten einen närrischen Baumeister anzu—
schaffen. — Derselbe würde dann auch wohl Mittel und Wege finden,
daß der Weg zur Tribüne von vorne herein mit einer kleinen Treppe
versehen würde, um den jungen Anfängern den Weg zur Tribüne
leichter zugänglich zu machen! — Narr T., welcher unter außerordentli—
chen Bravo's die Tribüne besteigen mußte, vermißte die Treppe sehr!
Narr B. erscheint Dreiviertel 10 Uhr auf dem Kampfplatz und bringt
Visionen über einen politischen Carneval — im Schlafe — Seitenstück
zum frühern Traum. — Er schlief heute träumend — und träumte
neulich im Schlafe — ein gefährliches Spiel. —
Im Ganzen fand der Vortrag wohlverdiente Anerkennung — es
waren zwar auch einige Schellenkappen-Klingeln in Bewegung, welche
aber keinen Takt hielten, so daß sie nicht zum Durchbruch kommen konnten.
Wir müssen nicht vergessen, meine verehrten Narren, daß die Wechsel
unserer Vorträge hier auf Nachsicht ausgestellt sind, welche wir Alle
bedürfen!“ —
Hierauf Musik, während welcher einige Liebhaber der Harmonie
im Vorsaale, sich ohne sichtbare Narrenkappe von unserer Harmonie
überzeugen wollten. — Dem Vernehmen nach wollen sie sich nicht auf—
nehmen lassen. —
Lied Nr. 27. vom Herrn Ceremonienmeister Narren D. — Alles
Uebrige ist bekannt! —
Narr N. trägt seinen Stadtklatsch vor und empfängt dafür die übli—
chen Huldigungen. — Herr Narr R. jun. hat die gute Absicht uns mit
einem Quodlibet zu erfreuen, mit einer — Reisebeschreibung. — Kladda—
radatsch schien aber nichts vom Reisen hören zu wollen und schickte ihn ver—
mittelst seines Hanni's wieder nach Hause! Lassen Sie sich übrigens dadurch
nicht abschrecken, werther Narr R., — denn es wird keiner als Meister
geboren und wenn Sie sich heute nicht zur Geltung bringen konnten, so
war wohl nur der ungewohnte große Raum daran schuld! Lied Ar. 28.
Verfasser Narr P. wird für diese vortreffliche Leistung zweimal betuscht —
derselbe ist scon früher betuscht worden, liefert aber doch nie etwas
Wäss'riges! — Musik und Vortrag von M.: „die alten Jungfern“ mit
Guitarre-Begleitung — die junge Jungfer „Apollonia, wäre auch nicht
übel gewesen und glaube ich gewiß vielseitigen Wünschen entgegenzu—
kommen, wenn ich unsern Freund und Narren Ma ersuche, uns heute ein—
mal sein Apollonerl wieder genießen zu lassen. —
Lied Ar. 29. von Narr D. — Alles Uebrige — siehe Lied Nr. 27. —
Narr D. spricht seinen Dank für die Anerkennung in einem Hoch auf Se.
närrische Hoheit, den Prinzen Carneval aus! —
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