531
jteuerten dann foviel zufammen, daß der Pla umzäunt, mit
einem dur Schäferbilder gezierten TIhore verjehen, innen mit
Yaub-, Irr- und Wandelgängen bepflanzt werden Konnte, in
welchem {ich die fogenannte SGejellichaft3hütte, eben]o Einzelhütten
von Mitgliedern befanden. Ein freier Pla, der Friedhof benannt,
murde im Laufe der Zeit mit fteinernen Denkmälern YHervor-
ragender Mitglieder umgeben; an die Bäume wurden Gedenk-
tafeln angeheftet, furz, der Irrhain galt als eine Sehenzwürdig-
feit, die von Einheimijdhen und Fremden viel befucht wurde und
wofür, wie e3 |cOheint, auch ein gewifjes Entgelt entrichtet werden
mußte, auf welches der Gärtner, der Keinen Lohn erhielt,
angewiejfen mar. Der Frrhain, der 1676 begonnen, 1678 fertig
geftellt war, wurde alz Verjammlungzourt der Ordenzmitglieder
inwohl, al zu deren Feftlidhkeiten benüßt. Das 1681 verliehene
Benügungsrecht it durch Zahlung eines jährlichen „Rekognition8-
gelde8“ aufrecht erhalten worden biz zum heutigen Tage. Mit
der Zeit find freilidh die Umfaflung, die Laubengänge, der Irr-
zarten felb{t eingegangen, aber das 250 jährige Jubelfejt des
Urdens hat e8 fertig gebracht, die Einfalfung, die Denkmäler und
Sedenktafeln, die Naturbühne wieder neu herzurichten, ein neues
Portal zu bauen, überhaupt dem FIrrhain wieder den urfprüng-
lichen Charakter zu geben, fo daß die durch riefige Baumftämme
id von ‚dem übrigen Gehölze unterfohHeidende Waldabteilung
wieder eine Zierde der Umgebung Nürnberg3 geworden i{t. Der
Behuch fteht aber nur den Ordenzmitgliedern und den von ihnen
eingeführten Freunden und Gäiten, fowie der ftaatlichen Aufficht2-
hbehörde offen.
Das am 3. Juli 1894 zur Vorfeier des 250 jährigen
Ordensjubiläums abgehaltene Irrhainfeft mit feinen großartigen
Zurichtungen, deffen die bedeutendften Zeitjchriften Deutihlands
Erwähnung zu thun fih veranlaßt jahen, dürfte Zeugnis gegeben
gaben, wie fehr die Ordenzmitglieder, deren Zahl nie die derzeitige
Oöhe erreicht hat, an ihrem lieben Irrhaine hängen.