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Ein geiftlidhes Schhäferlied / aus dem fechften Pfalm.
Nach der Stimme: „DaphHnis gieng vor wenig Tagen“ / u. j. w., oder: „Fefu der Du meine Seele“ / ze,
(S. 699 und 700.)
$rommer Jefu! Hör mein Schreien
Hör doch deines Schäfleins Stimm
aß mir deine Hülff gedeihen /
Und mich auf die Achfel nimm.
3ch bin von dir irr gegangen /
Auf die füß-vergiffte Rangen /
Und wil nunmehr fort und fort,
Solgen deinem Hirten Wort.
$eljen / Berg und Chäler Icheiden
Den erfahrnen Wölffe Pfad.
3ch geh Fünfftig dort zu weiden /
Wo es fichre Hürden hat.
Wo nach unfers Hirten Willen /
Uns die fetten Auen füllen /
Wo der fpiegelreine Bach /
Schlürfft den fchlanfen Trieffen nach.
Brüne Felder / fette Weiden
Hibt uns unfer guter Hirt /
$rijche Wafjer / Wonn und Freuden /
Niemals nicht ermangeln wird.
£r führt uns auf rechter Straffen
Und wil uns nicht irren laffen /
Wenn wir feinem Schäfer-£Lied
folgen / als der Heerde Glied.
Neulich bin ich irr gegangen;
um nimft du mich wider an:
Du haft mich mit $reud empfangen
Don der Rauber-Wolfe Bahn.
53h wil von den frommen BHeerden
YNimmermehr getrennet werden
Und weil ich das Leben hab
folgen deinen Birten-Stab.
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