fullscreen: Festschrift zur Hans Sachs-Feier

Märchen- und Schwankstoffe im deutschen Meisterliede, 75 
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Nach genad, des pit ich dich. 170 Du rehter schnöder, pöser man?‘ 
Mit fafsten nicht peschwer mich, Er sprach: ‚Ich thets on allen argen 
Mit peten vnd auch nit mit wachen lyst; 
Noch süst mit andern sachen! Wann dw mir süst layder gram pist‘, 
Wann ich pin ain kranckes weyp ‚Wie möcht ich euch hold gesein, 
Vnd hab einen schweren leyp.‘ Wenn yr so schier vergefstt mein, 
[213a] Er sprach: ‚Mein liebs liep, das Wist, ich kan euch nit vergeben 
sol sein; Die grossen sünd, das merckt eben! 
40 Wann du pedenckst den frumen mein.‘ Gee hin gen Rom pald vnd trot 
Er sprach: ‚Nach genad setz ich dir, Vmb die selben missetot! 
Das scholtu für war glawben mir, {r habt geprochen ewr ee, 
Dir sey nu ain vrkund, 180 Ich glawb euch fürpas nymer mee‘, 
Das dw fürpas nymer thust sund, [214a] Er sprach: ‚Fraw, thw sein nicht! 
Von gotz gewalt sey dir vergeben, Es wer myr gar ain schwer geschicht. 
Nu pehallt die pufs gar eben!‘ Ich wils pey meinen trewen jehen, 
Sie sprach: ‚Nu sag an, lieber man, Es schol dir nymer mer not geschehen, 
Was sünd hastu gethan?‘ Thu mir genad, des pit ich dich, 
Er sprach: ‚Lieber peichtiger mein, Ich han dirs auch gethan sicherlich‘. 
Du scholt mir auch genedig sein. Sie sprach: ‚Nain, es mag nit gesein, 
Ich gieng mit vnser mayt auffs velt, Du must darumb leyden dy:pein‘. 
Das sey dir in der peicht gemelt; ‚Genad, liebe frawe mein, 
Do grayff ich yr an dy hant, Was du wilt, das mufs sein‘, 
Dauon mir lust ward pekant‘. Sie sprach: ‚Für das crewtz leg dich 
Sie sprach mit vngedult: dymütigklich 
‚Schlah ab dye hant für dy schult!‘ Nacket, so wil ich mit gerten schlahen 
Er sprach: Dw hast gethan vil mer dich‘, 
denn ich, Er sprach: ‚Auf genad knie ich für 
Das vbersach ich alles gütlich‘. dich; 
Die fraw sprach: ‚Hastu doch wol Vnd schlach vnd rawff vnd mörde mich, 
vernumen, Seyt es nit anders mag gesein! 
[213b] Das ichs newr thet vmb vnsern Es layd Jhesus auch für dy sünde mein‘, 
frumen! Sie sprach: ‚Wol hin, mein lieber 
An deinem wir keinen frumen nemen. kneht; 
Ich müst mich gar ser schemen, Die genad ist pesser denn das reht. 
Das sie scholt mein fraw sein, Vor got sey dir vergeben, 
Die selb pöfs pfüllstosserein, 200 Hallt fürpas pas dein eelichs leben, 
Bin ich nit vil schöner denn sie? Wenn dw pis her hast gethan! 
Das pekenn dw selber hie!‘ [2:4b] So wil ich dir abschlahen den pan 
‚Joo, dw liebe frawe mein, . In gotes namen alsus, 
Dw pist gegen yr ein kayserein‘, O filius et spiritus sanctus‘, 
Sie [sprach]: ‚Warumb hastus denn 
gethan. 
Aus dem im 15. Jahrhundert geschriebenen Münchener Cod, germ. 714, Bl. 209b. — Das 
Gedicht ist eine ausführlichere Bearbeitung des bei v. d. Hagen, Gesamtabenteuer Nr. 44 
(Die Beichte) und A, v. Keller, Erzählungen aus altdeutschen Handschriften 1855 S. 383 
(Von dem man, der beicht der frawen) gedruckten Schwankes, über den ich meine 
Anmerkung zu Val. Schumanns Nachthüchlein Nr. 10 S. 292 zu vergleichen bitte. 
TOS. 
Berlin. 
in reht. 
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