Volltext: Festschrift gewidmet den Teilnehmern an der 32. Wanderversammlung Bayerischer Landwirthe in Nürnberg vom 12.-14. Mai 1895

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müssen wir zunächst festhalten, daß es Blumengärten in unserem Sinne 
nicht gegeben hat. Der Wurz- und Krautgarten, den man im 15. Jahr— 
hundert und wohl schon früher in Nürnberg vom Gartenfeld unterschied, 
enthielt in der Hauptsache die Gemüse und Küchenkräuter und dazwischen 
als Ausputz an passenden Stellen die hergebrachten Blumen und Zier— 
träucher, gerade wie heutzutage ein echter und rechter Bauerngarten. Die 
besseren Gärten pflegten neben den heilkräftigen Pflanzen, die allerdings 
auch die Rolle von Ziergewächsen zu übernehmen hatten, und wirklichen 
Nutzpflanzen nur wenige Blumen, die bloß um ihrer selbst und um ihrer 
Schönheit willen dastanden. Die berühmten Nürnberger Gärten aber, wie 
der 1520 von dem Apotheker und Materialisten Georg Oellinger 
angelegte, jener des praktischen Arztes Hieronymus Schaller (1835 1542) 
nit seinem Blumenreichtum, dann der mit seltenen Gewächsen ausgestattete 
Garten des Georg Volckamer, der 18586 einen roten Goldlilienstock 
Lilium croceum) mit etwa 80 Lilien zur Blüte brachte, der des 
Dr. Joachim Camerarius, der 1588 etwa den ersten wissenschaftlich geord⸗ 
neten botanischen Garten in Deutschland anlegte, der des Christoph Peller, der 
in seinem „ruhmwürdig schönen Garten“ 1671 einen stattlichen Olbaum besaß, 
der des jüngeren J. G. Volckamer endlich (1662 - 1744), der gleichfalls die 
seltensten Gewächse pflegte, kommen hier, ebenso wie die horti medici zu Alt— 
dorf und Nürnberg, erst in weiterer Linie und nur insofern in Betracht, als sie 
auf die Physiognomie der gewöhnlicheren Patrizier-, Bürger- und endlich auch 
wohl der Bauerngärten durch Abgabe geeigneter Pflanzen eingewirkt haben 
mögen. Im übrigen war auch der Patriziergarten wohl nicht viel anders als ihn 
Hans Sachs schildert. Hier, wie überall seit ältester Zeit, nahm die Rose, 
die Königin der Blumen, den ersten Rang ein. Ihr folgte die Lilie. Wie 
heliebt diese beiden Blumen waren, mag aus einigen Beispielen ersehen 
werden. 1498 ließ Michel Behaim in dem Garten des Hans Reich 220 
Stück Lilien setzen; 1501 ist von Rosenstöcken in des Holzschuhers Garten 
die Rede; Rosen aus Gera begegnen 15859, weiße, dicke Rosenstöcke 1569 
in Paulus Behaims Garten. Wilibald Imhofs Garten in der Stadt 
erhielt 1364 Rosen aus Damaskus, die er von Antwerpen bezogen hatte, 
Im selben Jahre — er muß ein großer Rosenfreund gewesen sein — 
ließ er noch weitere 700 Rosenstöcke in seinem Garten vor der Stadt 
anpflanzen. Überall stoßen wir anf Rosen und Lilien als die beliebtesten 
Blumen. Dazu kamen Rosmarin und Nägelein, die ebenso wie der 
Majoran, auch als Stöcke gezogen wurden, Feiel und selbst roter Pfeffer 
'ommt vereinzelt (1591) vor. 
Die beste Übersicht über den Inhalt eines Patrizier- oder besseren 
Bürgersgarten gewährt uns Hans Sachsens Schwank v. J. 1063: „Das 
Kifferbsenkraut.“ Es ist ein erkleckliches Register von Kräutern und Würzen, 
die darin genannt werden: Wermut, Dillkraut, Salbei, Petonien, Spick und 
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