Der Wiesenbau.
Von Landwirkschaftslehrer De. Friedrichh Wagner.
ie zum Knoblauchsland gehörigen Wiesen liegen teils in den
meistens den befruchtenden ÜUberschwemmungen ausgesetzten Fluß—
thälern der Pegnitz, Rednitz, Regnitz und Biebert, teils in den
von kleinen Bächen (Landgräben) durchzogenen feuchten Feld—
lagen. Die Orte Ziegelstein, Lohe, Groß- und Kleinreuth h. V., Thon,
Wetzendorf, Schnepfenreuth, Groß- und Kleinreuth bei Schweinau, Leyh,
Gaismannshof besitzen ihre sogen. Feldwiesen größtenteils in den zuletzt
erwähnten Ländereien. Das Verhältnis zwischen den Wiesen und dem
Acker- mit Gartenland ist zwar in den schon wiederholt erwähnten 25 Ge—
meinden ein entschieden günstiges, nämlich 1: 8,85; allein es werden auch
bei dem bedeutenden Melkviehstand an die Grasproduktion zur Gewinnung
von Grün- und besonders Dürrfutter während des Sommers hohe An—
forderungen gestellt, da leider der künstliche Futterbau noch lange nicht die
gebührende Ausdehnung erfahren hat. Es sollte, wenn nur immer thun—
lich, dahin gestrebt werden, diesen so zu fördern, daß sämtliches Wiesen—
gras für die Winterstallfütterung konserviert werden könnte, um die Ver—
abreichung von Stroh an die Tiere möglichst einzuschränken. Ferner wäre
es ein sehr vorteilhaftes Unternehmen, die in manchen Gemeinden, z. B. in
Schnepfenreuth und Höfles, noch vorhandenen Hutwasen (Espane) in
Wiesen und Gewender umzuwandeln und den Weidegang nur insoweit
beizubehalten, als es die Rücksichten auf die Gesunderhaltung und Ent—
wickelung der Haustiere erheischen. Von einer günstigen Ausnützung ge—
dachter Ländereien durch den Weidebetrieb kann unter den obwaltenden
Verhältnissen niemals die Rede sein. Mit der notwendigen Korrektion der
Landgräben ist zwar hie und da, wie z. B. in Schniegling, Höfles und
bei Poppenreuth, in nachahmungswerter Weise vorgegangen worden; aber
immerhin sind noch genug dringend der Verbesserung bedürftige Objekte
zur Anbahnung eines geregelten, lohnenden Wasserhaushaltes vorhanden.