Volltext: Festschrift gewidmet den Teilnehmern an der 32. Wanderversammlung Bayerischer Landwirthe in Nürnberg vom 12.-14. Mai 1895

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Zeit des 30jährigen (1618 — 1648) oder gar des zweiten markgräflichen 
Krieges i. J. 1552 zurückreichen, dürften schwer zu finden sein. Unter 
dem gewaltthätigen Markgrafen Albrecht Alcibiades, der das Nürnberger 
Gebiet und besonders die Umgebung von Nürnberg auf das fürchterlichste 
mit Sengen und Brennen verheerte, blieb, wie aktenmäßig nachgewiesen 
werden kann, kaum ein Haus verschont und auch die entmenschten Horden 
des dreißigjährigen Krieges ließen nur wüste Trümmerhaufen zurück. 
Die Hofstatt war wohl schon in früher Zeit von einem Bretterzaun 
und später von einer Mauer umgeben. Der Gebäulichkeiten waren nur 
wenige: Wohnhaus, Stadel, Backofen und Schweinstall. Der hohe Zieh— 
brunnen, der nun allmählich ganz verschwindet, fehlte nicht. Eine Be— 
schreibung v. J. 1520 nennt als Gebäulichkeiten einer Hofstatt zu Elters— 
dorf Haus, Stadel mit Keller und einen Brunnen, bei einem andern Hofe 
noch ein Hofhäuslein, einen Backofen und Schweinstall. Im Anfang des 
17. Jahrhunderts umschloß die Hofreit des Eberhardshofs ein Bauern— 
haus, zwei Städel, einen Schweinstall, eine hölzerne und eine ausgemauerte 
Rübengrube, dann noch drei abgebrannte Hofstätten, wo zwei Tagwerker— 
häuslein!) und ein Halmhäuslein, eine Art Schupfe zum Futterschneiden, ge— 
standen hatten. Zum Hof gehörte ferner ein Baumgarten in der Größe eines 
halben Tagwerkes, ein Krautgarten, 14 Tagwerk, und ein Rübengarten, 
“js Tagwerk haltend. Die Hofstatt mitsamt den Gärten war von einem 
Zaun umgeben. 
Die Bauernhäuser hatten bis in die zweite Hälfte des 17. Jahr⸗ 
hunderts Strohdachungen, die tief hinabreichten, um im Winter für Menschen 
und Vieh die erwünschte Wärme zu geben. In der Regel standen sie, 
wie meist heute noch, mit der Stirnseite der Straße zugekehrt, und der 
Eingang war auf der Seite. Beim Eintritt ins Haus setzt man den Fuß 
zunächst in die Tenne, oder, wie man hier sagt, in „den Tennen“, hinter 
derselben liegt gewöhnlich die Küche, links und rechts die Stuben und 
Kammern. Daran schließen sich die Stallungen für Pferde und Rinder. 
Jetzt ist auch noch gewöhnlich eine Marktkammer für die Gemüse, die zu 
Markt gebracht werden sollen, eingerichtet. Der Stadel birgt die Korn— 
vorräte und Ackergeräte und gewährt den Raum zum Dreschen. Oft war 
außer dem Backofen noch ein besonderer Keller im Hofe vorhanden. 
In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts erhalten die Gebäude 
häufig schon Ziegeldachungen. Es darf diese Sicherung, die man gegen 
Feuersgefahr traf, wohl auf die üblen Erfahrungen, die man in den 
Kriegen des 16. und 17. Jahrhunderts und auch sonst so gründlich ge— 
macht hatte, zurückgeführt werden. Diese bedeutende Wendung zum 
Besseren wird aus einer ganzen Anzahl' von Hofbeschreibungen ersichtlich, 
i) Dasselbe mit Selden- oder Söldenhäuslein, die gleichfalls in unserer 
Gegend als Hofzugehörungen genannt werden.
	        
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