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Hauptorte im Eibischbau sind im Knoblauchsland Neunhof mit
600 Ztrn., Kraftshof mit 400 Ztrn. Buch mit 825 Zirn., Kleinreuih h. V.
mit 810 Ztrn., Lohe mit 170 Ztrn., Großreuth h. V. mit 185 Ztrn.
sowie Boxdorf und Sündersbühl mit je 120 Ztrn. im Jahre 1898 ge⸗
trockneter Wurzeln. Die Gewinnung von Blättern und Blüten hat
meistens nur bei sehr kleinem Grundbesitz, z. B. in Almoshof, Klein—
reuth h. V. Neuuhof, Buch und Lohe Bedeutung und wird häufig von
Kindern und alten Leuten besorgt. An getrockneten Wurzeln produziert
mancher Okonom 20—30 Ztr., die meisten jedoch bringen ungleich weniger
auf den Markt. Beachtenswerte Quantitäten Eibisch erzeugt in Bayern
neben der Nürnberger Gegend auch diejenige von Schweinfurt. Als der
bedeutendste Ort ist Gochsheim zu betrachten, während Schwebheim, Senn—
feld und Grettstadt nur untergeordnet in Betracht kommen. Nach den
Angaben des Bürgermeisters Bernhardt in Gochsheim sollen in fraglichen
Orten ungefähr 2000 Ztr. gedörrte Eibischwurzeln jährlich erzeugt werden;
die Berechnungen eines anderen Gewährsmannes stellen für die Schwein—
furter Gegend als Anfall pro Jahr bei geringer Ernte 2000 - 2500 Ztr.,
bei mittlerer 3600 Ztr. und bei der bis jetzt erreichten höchsten angeblich
6000 Ztr. hin. Jedenfalls dürfte die Eibischproduktion von Gochsheim
und Umgebung der Nürnberger ebenbürtig sein.
Der Eibisch verlangt einen feuchten, fruchtbaren, lehmig-sandigen
oder humosen Sandboden und gerät durchaus nicht überall in gleicher
Güte; denn in nicht zusagenden Lagen und Boden-, sowie klimatischen
Verhältnissen nehmen die Wurzeln statt einer schönen weißen Farbe eine
gelbliche oder fleckige an oder verholzen so stark, daß sie zu wenig Extrakt—
stoffe liefern. Aus diesen Umständen erhellt, daß man nur in ganz
bestimmten Lagen Eibischbau mit Vorteil betreiben kann. Zu große
Feuchtigkeit im Boden oder zu viel Niederschläge bei wenig Sonnenschein
im Verlaufe des Wachstums sind für die Ausbildung gehaltreicher Wurzeln
ebenso nachteilig als langanhaltende Trockenperioden.
Im Knoblauchsland wird der Eibisch größtenteils in Bifängen auf
frischem, fruchtbaren Ackerboden kultiviert, seltener auf Gewendern, da
diese im Verlaufe der Zeit immer mehr zur Gemüseproduktion herangezogen
werden mußten. In Gewendern ist er nur als Zwischenpflanze bei Peter⸗
silie, Karotten, Selleri, eventuell Gurken, sowie bei der Kohlrabi— und
Wirsingsamenzucht, auch auf dem Acker in einiährigen Sparaelanlagen
und etwa noch bei Gurken zu treffen.
Auf dem Ackerland vertritt der Eibisch die Stelle einer Hackfrucht;
denn durch die wiederholte Bearbeitung und durch gute Düngung wird der
Boden gründlich vom Unkraut befreit und in einen den nachfolgenden
Halmfrüchten (Weizen, Gerste oder Hafer) sehr förderlichen Zustand versetzt.
Gewöhnlich baut man den Eibisch alle 8, eventuell alle 6 Jahre auf dem