Volltext: Festschrift gewidmet den Teilnehmern an der 32. Wanderversammlung Bayerischer Landwirthe in Nürnberg vom 12.-14. Mai 1895

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300- 400 Bandelieren brauchen 3 Arbeiterinnen je 8 Stunden oder 
2 Personen je 42 Stunden Arbeitszeit. Eine Person kann zwischen 
morgens 5 Uhr und abends 9 Uhr im Mittel 100, manchmal sogar 
120- 150 Bandeliere anhängen. Für die Beteiligung am Brechen einer 
Fuhre Tabakblätter im Verein mit 2 weiteren Personen erhält eine Tag— 
—DDDDOꝰD0 Arbeitszeit und für die Herstellung 
von 100 Bandelieren 50 ⸗ bar, außerdem auch die ganze Kost und dazu 
noch wöchentlich 1 Laib Brot. Das Anhängen und Brechen von 100 
Bandelieren hat der Okonom immerhin auf 1,60 M zu veranschlagen. 
Bemerkt sei, daß etwa 150 dachreife Bandeliere 1 Zentner Tabak geben. 
Das Anhängen der Bandeliere an Häusern, Mauern, Zäunen, Hecken 
oder an eigenen 2 m hohen Gerüsten besorgt der Okonom selbst oder der 
Knecht. Man ist unter günstigen Verhältnissen imstande, in einer Stunde 
300 Bandeliere aufzuhängen. Einige Tage nach dem Aufhängen werden 
dieselben gewendet, d. h. die von den Sonnenstrahlen getroffene Seite wird 
nach der Wandseite gekehrt; nach etlichen weiteren Tagen kommt das 
Schütteln derselben, damit alle Blatteile gut der Luft zum Trocknen aus— 
gesetzt werden und kein Schimmeln eintritt. Ungefähr 8 Tage nach dem 
Aufhängen knüpft man immer 2 Bandeliere zusammen und stürzt den 
Tabak, d. h. man hängt die Bandeliere umgekehrt auf, worauf dann ein 
täglich vorzunehmendes Schütteln folgt, bis die meisten Blätter an der 
Spitze sich runzeln. In diesem Zustande ist der Tabak nahezu halbdürr 
und kann nun auf den Hausboden unter das Dach gehängt werden. Hier 
ist er wöchentlich wenigstens zweimal zu schütteln und anfänglich ziemlich 
luftig zu hängen, bis er sich nahezu ganz dürr erweist und nun ein enges 
Zusammenhängen verlangt, damit er bei sehr feuchter Luft nicht anschimmelt 
und bei besonders trockener Witterung nicht zu spröde wird oder bei Wind— 
schlag sich abbröselt. Wird bei feuchtem Wetter nicht fleißig, also mehr 
als zweimal in der Woche, geschüttelt, und hängt der Tabak zu dicht, so 
macht derselbe einen Zersetzungsprozeß durch; es tritt, wie man sagt, der 
Dachbrand ein: er wird warm, nimmt eine braune Farbe an und verliert 
sehr an Gewicht. Zu beklagen ist, daß bisweilen in vorschriftswidriger 
Weise Geiz und Koppenblätter in die gute Ware mit eingehängt und daß 
ferner die Bandeliere nicht immer sorgfältig genug getrocknet werden. 
Auch sind hie und da die Tabakblätter zu lange dem Regen ausgesetzt 
und werden dadurch mißfarbig und in der Qualität beeinträchtigt. Ist 
nicht genug Platz an den Häusern oder an sonstigen geschützten Stellen 
zum Trocknen des Tabaks vorhanden, so wäre es sehr ratsam, denselben 
wenigstens durch fliegende Dächer im Freien den ungünstigen Einflüssen 
der Witterung zu entziehen. Auch soll der einzelne Landwirt unter keinen 
Umständen mehr produzieren als er ordentlich pflegen kann. 
In Großagründlach und Bordorf werden die Tabakblätter gleich X
	        
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