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nimmt die Spargelernte 8 Tage früher ihren Anfang und geht dement—
sprechend auch schon gegen den 10. oder 12. Juni zu Ende. Das Maximum
des Anfalles an Stangen tritt in der Regel gegen Mitte Mai ein. Ein
guter Mittelertrag ist pro Hektar auf 27 Ztr. J. Qualität à 45 A, 6 Ztr.
II. Qual. à 30 und 3 Ztr. III. Qual. à 15 A, sohin in Summa auf
36 Ztr. im Werte von 1440 A anzuschlagen. Erträge von 45— 48 Ztr.
per ha, worunter 39-542 Z3tr. Prima- und Sekundaware, gehören schon
zu den höchsten Ernteergebnissen. Im allgemeinen schwanken die Rohein—
nahmen vom Hektar zwischen 1000 bis 1500 M, steigen aber zuverlässigen
Angaben zufolge bisweilen unter besonders günstig zusammenwirkenden
Faktoren auf 1920006. Auf 1 81I. Qualität, der eine Länge von 18 -20 em
haben soll, gehen 85ÿ 15 und auf 1W 1II. Qualität 16—25 Stangen.
Spargel 3. Sorte ist kaum verkäuflich, weshalb man bestrebt ist, nur eine
im Handel am meisten begehrte starke Ware zu produzieren.
Die Pfeifen werden täglich zweimal gestochen und sofort ungewaschen
zweimal per Post verschickt, entweder in Kistchen oder Körbchen von 10 9
Bruttogewicht. Sehr gut hält sich auch der Spargel auf dem Transport,
wenn er zunächst in Pergamentpapier gebracht, dann gut verschnürt und
darauf nur mehr in Packpapier eingehüllt wird.
Die Spargelanlagen dauern in Lauf im allgemeinen 15 Jahre aus,
wobei in den ersten 6—7 Stichjahren sehr wenig Suppenspargel, d. h.
3. Qualität amfällt.
Nach Besprechung der als Hauptfrüchte auf dem Ackerland angebauten
Gemüse erübrigt noch, in diesem Abschnitt die
3 Gemüsekultur im Nachbau
einer Besprechung zu unterziehen. Als geeignete Vor- oder Hauptfrüchte
kommen 1. Weißrübsamenpflanzen und 2. Winterroggen in Betracht, da
diese das Feld bereits Ende Juni, bezw. gegen Mitte Juli verlassen.
1. Anpflanzung von Gemüse nach Weißrübsamen.
Dem Weißrübsamen folgen vornehmlich Wirsing, ferner
Blumenkohl, Salat und Lauch, sowie die bereits beim Rübenbau
erwähnten Kohl- und Runkelrüben.
Nach dem Räumen der gewöhnlich auf breiten Beeten (Strichen)
kultivierten Weißrübsamenpflanzen gibt man in der Regel eine Latrinen—
düngung oder ca. 500 Ztr. Stallmist pro ha und pflanzt dann zwischen
dem 15. und 20. Juli auf 46—50 em mittelfrühen Nürnberger Wir—
sing, der Mitte bis Ende Oktober geerntet wird; auf einem ha stehen
demnach gegen 40000 Pflanzen. Ein Zwischenbau wird hiebei nicht beliebt.
Lauch wird teils rein gebaut und teils zwischen Blumenkohl gesetzt.
Bei ausschließlicher Besetzung des Feldes mit Lauch kommt derselbe in