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mit 0,4 -20,6 ha Pachtgründen ihren Lebensunterhalt sichern und nicht
gezwungen sind, nebenbei auf Taglohn zu arbeiten, sondern sogar sich noch
eine Magd halten, besonders dann, wenn keine Kinder vorhanden sind.
In der mehrerwähnten Tabelle sind neben der Angabe der gesamten
vroduktiven Fläche noch speziell die Acker— und Gartenländereien, sowie
Wiesenareale angegeben. Das Verhältnis von Acker- und Gartenland zu
Wiese ist im Mittel in den fraglichen 25 Gemeinden als ziemlich günstig
zu bezeichnen, nämlich 206,76: 61,78 oder 3,35: 1, d. h. es ist die
Fläche von Acker- und Gartenland 340 mal so groß als die—
enige der Wiesen; da sich in ganz Mittelfranken das diesbezügliche
Verhältnis wie 8,68: 1 stellt, so ist zwischen beiden Quotienten ein gering—
zügiger Unterschied. Auffällig dürfte sein, daß die Gemeinde Kleinreuth
zinter der Veste bei rund 80 ha Acker- und Gartenland nur 6 ha Wiesen
ind diejenige von Thon bei 97 ha bezeichneten Landes nur 4 ha besitzt.
Dies rührt davon her, daß die feuchteren, humosen Ländereien, die früher
ils Wiese benützt worden waren, nach und nach zum größten Teil in die
einträglicheren Gemüsefelder (Gewender) umgewandelt wurden. Der Aus—
'all von Wiesenfutter wird durch Pachtung von auswärts gelegenen
Komplexen gedeckt.
Der überaus rege Verkehr mit den benachbarten Städten infolge der
sehr häufigen Markt-, Treber- und Düngerfuhren bedingt, abgesehen von
der intensiven Bewirtschaftung des Bodens, eine verhältnismäßig große
Spannviehhaltung; vornehmlich ist die Zahl der Pferde als eine
hohe zu bezeichnen. Auf rund 6 Stück Rindvieh trifft in den angeführten
25 Gemeinden schon 1 Zugpferd. In Mittelfranken kamen 1892 auf
insgesamt 335444 Stück Rindvieh in Summa 31110 Pferde, demnach auf
annähernd 11 Stück Rindvieh 1 Pferd; es ist somit in hiesiger Gegend
der Pferdestand bei den Landwirten ein relativ viel größerer als im Durch—
schnitt in ganz Mittelfranken, auch unter Berücksichtigung des Umstandes,
daß in der Gemeinde Höfen bei Fürth eine größere Zahl von Pferden
steht, die nicht im landwirtschaftlichen Betrieb benützt werden.
Bei 6—7 ha1) Grundbesitz hält man im Knoblauchsland gewöhnlich
schon 2 Pferde; kleinere Okonomien benützen zur Bewältigung der Arbeiten
entweder Ochsen oder Kühe. Im allgemeinen hat die Zahl der Pferde im
Knoblauchsland in den letzten 20 Jahren etwas abgenommen und werden
als Ersatz dafür Ochsen oder Kühe eingespannt.
Da mit dem Absatz an Gemüse in den nahe liegenden Städten auch
gleichzeitig ein lebhafter Verkauf von Milch betrieben wird, so ist die
9) In Großreuth h. d. V., Kleinreuth h. d. V., Lohe und Thon gibt es An⸗
vesen, welche bereits bei einer Besitzfläche von 354 ha2 Pferde halten, haupt⸗
ächlich zum Transport von Gemüse nach auswärts, wie z. B. Gräfenberg, Lauf,
Neumarkt i. O., Schwabach ꝛc.