Full text: Festschrift gewidmet den Teilnehmern an der 32. Wanderversammlung Bayerischer Landwirthe in Nürnberg vom 12.-14. Mai 1895

wird dann außer dem Radenzgau (Rednitzgau) noch jener Teil des Volk— 
feldgaues erwähnt, der den Winkel zwischen dem Aurachflüßchen und der 
Ratenza — der heutigen Regnitz — einnahm. 1021 hören wir von 
dem Königsgut Aurach, dem späteren Herzogenaurach, das Kaiser 
Heinrich II. mit allen benachbarten Dörfern und Höfen dem Bistum 
Bamberg als Schenkung überweist.) Es gehörte dazu auch der 
königliche Forst zwischen der Schwabach und der Pegnitz, also der ganze 
spätere Sebalder Reichswald. Auf diesem Hofe wurde damals schon die 
Bienenzucht betrieben, und Bischof Eberhard von Bamberg gestattete 
1025, daß das Holz zum herrschaftlichen Gebrauch sowohl, als auch für 
die Bienenwirtschaft, die man, wie die lateinische Urkunde beifügt, Cdel— 
wida (Zeidelweide) nannte, aus dem bischöflichen Forst jenseits der Regnitz 
beigeschafft werde. Zugleich mit Herzogenaurach werden 1021 auch die 
Höfe Gründlach (Crintilaha), Walkersbrunn nordwestlich von 
Gräfenberg (Waltgeresbrunnun), Eltersdorf (Altrihes— 
dorf) und Herpersdorf (Heribrehtesdorf), wahrscheinlich das 
östlich von Eschenau gelegene, zum erstenmale genannt.) 1025 hören 
wir zum erstenmale von Mögeldorf. Dagegen geschieht des Gutes 
Poppenreuth erst i. J. 1207 Erwähnung. Und doch überragte es die 
sämtlichen vorhin genannten Ortschaften an Alter. Es war älter als Fürth, 
dessen älteste Kirche zu St. Martin der St. Peterskirche in Poppen-— 
rceuth als Filiale unterstand. Poppenreuth reicht somit bis ins 10. 
Jahrhundert zurück und ist als die älteste Ansiedlerstation des Knoblauch— 
landes zu betrachten. Das Land aber mußte dem Walde abgerungen 
verden, und jener Kolonist, der hier zuerst mit seinen Genossen Axt und 
Hacke schwang, war kein Slave, er war ein Deutscher. 
Es ist eine hergebrachte Meinung, daß die Gegend um Nürnberg 
und insbesondere das nördlich nach Erlangen hin sich ausdehnende frucht— 
bare Ackerland, das unter dem Name Knoblauchland bekannt ist, durch 
die rastlose Arbeit slavischer Bauern dem Acker- und Gartenbau gewonnen 
worden sei. „Die arbeitsame und unermüdete Hand des slavischen An— 
siedlers“, heißt es da, hat erst „den Sand oder stockenden Moorgrund zu 
seiner jetzigen Fruchtbarkeit erhoben 8).“ 
An anderer Stelle wird behauptet?“), das slavische Element habe schon 
in früher Zeit die ganze Umgegend erfüllt und sei mittelbar für Nürnberg 
sehr wichtig geworden, es habe als breite Grundlage „schon in frühester 
1) Uraha, unser Herzogenaurach, begegnet ohne nähere Bezeichnung mit Forst 
schon 1002. 
2) Das Königsgut Langenzenn (Cenna) kommt, um das hier noch zu er— 
wähnen, gleichfalls urkundl. 1021 und bei Widukind v. Corvei schon 853 vor. 
2) G. W. K. Lochner, Nürnberger Jahrbücher S. 2. 
1) Derselbe, Nürnbergs Vorzeit und Gegenwart S. 18 u. 19.
	        
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