wird dann außer dem Radenzgau (Rednitzgau) noch jener Teil des Volk—
feldgaues erwähnt, der den Winkel zwischen dem Aurachflüßchen und der
Ratenza — der heutigen Regnitz — einnahm. 1021 hören wir von
dem Königsgut Aurach, dem späteren Herzogenaurach, das Kaiser
Heinrich II. mit allen benachbarten Dörfern und Höfen dem Bistum
Bamberg als Schenkung überweist.) Es gehörte dazu auch der
königliche Forst zwischen der Schwabach und der Pegnitz, also der ganze
spätere Sebalder Reichswald. Auf diesem Hofe wurde damals schon die
Bienenzucht betrieben, und Bischof Eberhard von Bamberg gestattete
1025, daß das Holz zum herrschaftlichen Gebrauch sowohl, als auch für
die Bienenwirtschaft, die man, wie die lateinische Urkunde beifügt, Cdel—
wida (Zeidelweide) nannte, aus dem bischöflichen Forst jenseits der Regnitz
beigeschafft werde. Zugleich mit Herzogenaurach werden 1021 auch die
Höfe Gründlach (Crintilaha), Walkersbrunn nordwestlich von
Gräfenberg (Waltgeresbrunnun), Eltersdorf (Altrihes—
dorf) und Herpersdorf (Heribrehtesdorf), wahrscheinlich das
östlich von Eschenau gelegene, zum erstenmale genannt.) 1025 hören
wir zum erstenmale von Mögeldorf. Dagegen geschieht des Gutes
Poppenreuth erst i. J. 1207 Erwähnung. Und doch überragte es die
sämtlichen vorhin genannten Ortschaften an Alter. Es war älter als Fürth,
dessen älteste Kirche zu St. Martin der St. Peterskirche in Poppen-—
rceuth als Filiale unterstand. Poppenreuth reicht somit bis ins 10.
Jahrhundert zurück und ist als die älteste Ansiedlerstation des Knoblauch—
landes zu betrachten. Das Land aber mußte dem Walde abgerungen
verden, und jener Kolonist, der hier zuerst mit seinen Genossen Axt und
Hacke schwang, war kein Slave, er war ein Deutscher.
Es ist eine hergebrachte Meinung, daß die Gegend um Nürnberg
und insbesondere das nördlich nach Erlangen hin sich ausdehnende frucht—
bare Ackerland, das unter dem Name Knoblauchland bekannt ist, durch
die rastlose Arbeit slavischer Bauern dem Acker- und Gartenbau gewonnen
worden sei. „Die arbeitsame und unermüdete Hand des slavischen An—
siedlers“, heißt es da, hat erst „den Sand oder stockenden Moorgrund zu
seiner jetzigen Fruchtbarkeit erhoben 8).“
An anderer Stelle wird behauptet?“), das slavische Element habe schon
in früher Zeit die ganze Umgegend erfüllt und sei mittelbar für Nürnberg
sehr wichtig geworden, es habe als breite Grundlage „schon in frühester
1) Uraha, unser Herzogenaurach, begegnet ohne nähere Bezeichnung mit Forst
schon 1002.
2) Das Königsgut Langenzenn (Cenna) kommt, um das hier noch zu er—
wähnen, gleichfalls urkundl. 1021 und bei Widukind v. Corvei schon 853 vor.
2) G. W. K. Lochner, Nürnberger Jahrbücher S. 2.
1) Derselbe, Nürnbergs Vorzeit und Gegenwart S. 18 u. 19.