Volltext: Geschichtliches über Nürnbergs Umgegend

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Nähe gelegenen Höfe, deren Größenverhältnisse sich wohl kaum von denen 
der Nürnberger Umgebung unterschieden haben, heranzuziehen. Ein Hof zu 
Lind, nördlich von Anwanden im Bezirksamt Cadol zburg, umfaßte 
gegen Ende des 14. Jahrhunderts 50 Morgen Ackerland, 7 Tagwerk 
Wiesmatten, 2 Tagwerk Hutwiese und 10 Morgen Holz. Er hatte Haus, 
Hof und Stadel. Das „Erbe“ an dem Gut wurde auf 170 Gulden ge— 
wertet. Vach, das man ja beinahe zum Knoblauchland rechnen kann, zeigt 
in einem Gut um dieselbe Zeit fast die gleichen Größenverhältnisse. „Das 
Gut hat Haus, Hof und Stadel und 42 Morgen Ackers, 3 Tagwerk 
Wiesmaths und ein Graben, darin stehn Eichen und Weidenholz. Das 
Erb ist wert bei 50 Guldein.“ Hieher zu rechnen wäre noch der Hof zu 
Krötenbach bei Reichelsdorf mit 46 Morgen Acker, 6 Morgen Holz und 
3 Tagwerk Wiesen. Der Wert des „Erbes“ wird auf 110 fl. ange— 
schlagen. Das Gut war, was nicht ohne Interesse sein mag, aus zwei 
Gütlein zusammengelegt oder das eine war, wie der Eintrag lautet, 
in das andere vererbt worden. Diese drei Güter waren der Mendelschen 
Zwölfbrüderstiftung zinsbar. Es finden sich übrigens auch Güter ver— 
zeichnet, die von weit geringerem Umfang waren und bis auf 10 Morgen 
und weniger herabgingen. So hatte ein Gut in Asbach bei Schwabach 
nur 10 Morgen Feld und 1 Tagwerk Wiesen. 
Für das 16. Jahrhundert bieten die uns zu Gebote stehenden 
Quellen nur wenig Material zur Bestimmung der Größe der Nürnberger 
Bauerngüter. Zum Pfarrhof in Poppenreuth, um mit diesem zu beginnen, 
gehörten im Jahre 1510 42 Morgen Felder und 41,2 Tagwerk Wiesen. 
In Limbach bei Katzwang war ein Hof gelegen, der 1548 28 Morgen 
Feld, 214 Tagwerk Wiesen und 12 Morgen Holz umfaßte. Das ist aber 
auch alles, was für diese Zeit vorläufig beigebracht werden kann. Dafür 
sind wir für das 17. Jahrhundert um so besser unterrichtet. An erster 
Stelle ist hier der große dem Deutschordenshaus zu Nürnberg lehen- und 
steuerbare Eberhardshof westlich von Nürnberg zu nennen mit 51 Morgen 
Ackerland und 11 Tagwerk Wiesen. Außerdem gehörten noch dazu 
6 Morgen Espan!) nach der Stadt zu, auf dem das Weiderecht ganz aus— 
schließlich dem Hofe zustand, der auch in der Hut auf seinen Feldern und 
Wiesen, ob sie nun in der Brache lagen oder unter dem Pfluge standen, 
in keiner Weise beschränkt war. Ein ebenfalls dem Deutschorden lehen— 
und steuerbarer, sonst aber unbeschwerter Hof zu Ritzmannshof um— 
faßte damals 892,4 Morgen Ackerfeld, 138514 Tagwerk Wiesen und 
31/4 Morgen Holzwachs, ein weiterer Hof daselbst 45/3 Morgen Feld, 
11 Tagwerk Wiesen und 49 Morgen Holz. Dieser Hof, der gleichfalls 
dem Deutschordenshaus lehenbar war, hatte von Michaelis bis Walburgis 
50 Schafe zu wintern. Dagegen hatte der Ketzers- oder Schallershof 
1) Weideland.
	        
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