— 1. Vorbereitungen zum Feste “
Bürgerhäuser putzten sich heraus mit Kränzen, Sprüchen und
Fahnen, die Rirchen- und Staatsgebäude blieben nicht zurück
und alles schien zu wetteifern, den größten Dichter, den die
Stadt hervorgebracht hat, zu ehren und zu verherrlichen.
So nahm die Stadt allmählich ein festliches Gepräge an
und es kam schon am Vortage wie eine sonntägliche Stimmung
über die Bewohner, wenn auch noch unablässig an der Vollendung
des Festgewandes gearbeitet wurde, in das die Festgeberin
sich hüllte.
Rotausgeschlagene Schaubühnen, jede an die 200 Personen
fassend, erhoben sich unten an der Burgstraße beim Portschen
Institut, im Garten desselben an der Theresienstraße und auf
dem Theresienplatz.
Am Nachmittag waren die festlichen Vorbereitungen so
gut wie vollendet. Vernehmen wir noch, was eine Nürnberger
Zeitung darüber berichtet: *)
„Bei einer Wanderung durch die Straßen, welche vom
helutigen historischen Festzuge durchzogen werden, trafen wir
schon gestern allerorten eine dichte Volksmenge, welche die zum
größeren Teil bereits vollendeten Dekorationen bewunderte.
Die Häuser sind beflaggt, die meisten sind außerdem noch
geschmückt, sei es mit Kränzen, Laubgewinden, Teppichen oder
sonstigen Draperien. In der Königsstraße fallen besonders
die Dekorierung des Neubanes „Zum Kaiserhof“, des Gasthofes
„Zum roten Hahu“, und des Hotels „Zum deutschen Kaiser“
auf; auch der Gasthof „Zum Nürnberger Hof“, das „Hotel
Monopol“, der Gasthof „zum Herzog Max“, der „Mohrenkeller“
und das Gasthaus „Zum weißen Hahn“, sowie die „Reichs—
hallen“ haben in der Ausschmückung ihrer Häuser gewetteifert;
an diesem Wettstreite haben sich auch mehrere Privathäuser in
der Königsstraße rühmlichst beteiligt. Höchst sehenswert sind
die Auslagen der Geschäste Ad. Hecht und Gg. Leykauf. In
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Fräukischer Kurier vom 5. November 1894, Nr. 566.