Volltext: Das Hans Sachsfest in Nürnberg am 4. und 5. November 1894

Einstudierung Hans Sachsischer Spiele 5— 4 
ihnen unter der Leitung des Bauvffizianten Martin Hammer 
das Fastnachtspiel von Hans Sachs „Der Roßdieb von Fünsing“ 
bei einem Gartenfeste des Turnvereins zur Aufführung gebracht, 
bei dem Waldfest auf dem Schmausenbuck am 12. August 1894 
wiederholten sie das Stück, alles mit bestem Erfolge. So waren 
die Kräfte sür die Aufführung am Hans Sachsfeste zum Teil 
schon gegeben, die noch fehlenden Spieler wurden in glücklichster 
Weise ausgewählt. 
Die Schwierigkeiten, welche die Einrichtung der Bühne 
berursachte, wußte Theaterdirektor Reck in sachgemäßer und 
einfacher Weise zu überwinden. 
Die Bühne durfte nicht in jener Ursprünglichkeit gehalten 
sein, wie zu Hans Sachsens Zeit, die keinen Prospekt, häufig 
nicht einmal eine Andeutung des Ortes der Handlung kannte. 
Es ging nicht an, in unserer Zeit ohne allen sceenischen Apparat 
vor einem großen Publikum zu spielen, es mußte vielmehr dem 
Verständnis in wünschenswerter Weise nachgeholfen werden 
und der Zuschauer in den Stand gesetzt sein, sich sofort in der 
Ortlichkeit zurecht zu finden. Auf der anderen Seite durfte 
indes nicht durch die Anwendung eines modernen Bühnen— 
apparats der Eindruck der Ursprünglichteit und Einfachheit 
verwischt werden. Hier die goldene Mittelstraße einzuhalten, 
die Illusion der alten Zeit nicht aufzuheben und andrerseits 
den modernen Zuschauer nicht abzuschrecken, sondern ihm, so⸗ 
viel möglich, entgegenzukommen, das war die Aufgabe, die hier 
der Lösung harrte. 
Die Bühne war denn auch in der einfachsten Weise 
gehalten. In der großen Turnhalle, die man als den geeignetsten 
Ort für diese Aufführungen ausersehen hatte, war auf der 
Ostseite der Zwischenraum zwischen zwei Trägern, welche dit 
Gallerie stützen, als Rahmen für den Prospekt benützt. Davor 
war das Podium aufgestellt, auf dem gespielt wurde. Es war 
auf den drei Seiten nach dem Zuschauerraum hin frei, wie 
bei der Bühne des 16. Jahrhunderts, und unten als altes 
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