141
flügeln zwei schöne Gemälde nach Heideloff, Kaiser Hein⸗
rich II. mit einem Kirchenmodell in der Hand und die Kai—
serin Kunigunde von Fues gemalt; oben in einer Art Gie—
belfeld ein Relief: das jüngste Gericht, das von Juwelier
Zimmermann der Kirche geschenkt wurde. Neben dem Al—
tar rechts vom Beschauer ist ein Wappenschild der Familie
Murr von 1757, wo Friedr. Wilh. Murr bei Prag durch
eine Kanonenkugel fiel; links ein Grabstein mit äußerst fein
gearbeiteten Reliefs: Marias Abschied von Christus; dar—
über Christus als auferstanden; auf der einen Seite der
Tod, wie er einen Pfeil abschießt mit der Inschrift: leta-
li hoc telo te in dies peto (mit diesem tödtlichen Geschoß
kann ich dich alle Tage treffen); auf der andern Seite der
Stifter Truchseß knieend mit den Worten: te contemno et
gratiam omnipotentis Dei invoco (dich veracht ich und fle—
he zu der Gnade des allmächtigen Gottes); ausserdem sieht
man am Steine noch das Wappen der Truchseß mit mehre—
ren Inschriften: Anno Domini MDXXXII (im Jahr des
Herrn 1532) starb der vielwürdig erbare und geistliche
Herr Jobst Truchseß, weiland Land-Commentor des ritter—
lichen deutschen Ordens der Walley Oesterreich und Spitel—⸗
meister; dem Gott geruch, genädig und barmherzig zu
seyn. Amen. — O Gott, Trost mein Hoffnung! Ha si-
ste parum, ne perge viator, en lege reverendi strenui
viri interitum et dicere vale semperque in Christo vive.
Et vivens cogitet quid futurum sit. (Halt ein wenig an
hier, Wanderer, und lies das Ende eines achtbaren wacke—
ren Mannes, sag ihm Lebewohl und daß er immer in