Volltext: Das Hans Sachsfest in Nürnberg am 4. und 5. November 1894

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„und Lüge die Maske herunter, nicht mit roher Faust, sondern 
mit der fröhlichen Derbheit eines lustigen Schalks, dem 
jeder gut sein muß, weil 'jeder fühlt, wie qut er es meint. In 
diesen Schilderungen ist Hans Sachs in seinem eigentlichen 
Element, hier ist er nicht der Meistersinger, sondern der Volks— 
dichter, der in der Sprache des Volkes redet. Auch in der 
Singschule sang er vor allem, was ihm das Herz bewegte, und 
neben frommen Kirchenliedern und anderen ernsten Weisen ließ 
er lebensfrohe Lieder erklingen und die übermütige Laune 
walten. Manch lustigen Schwank erzählte er auch in der 
Form des Liedes. Aber diese Lieder, die nicht gedruckt wurden 
und und die wir gar nicht kennen würden, hätte Hans Sachs 
sie nicht in sein Werk aufgenommen, das er fein— 
säuberlich in 33 Folianten zusammenschrieb, drangen nicht 
in das Volk und waren mit ihren verwickelten und schwerfälligen 
Versformen auch nicht für dieses geeignet. Wollte er hier 
wirken, so mußte er in einer dem Volke geläufigen Sprache 
reden, und das hat er mit den kurzen Reimpaaren trotz einem 
verstanden. Ist doch Goethe, als er seinen Faust dichtete, beim 
Hans Sachs in die Schule gegangen. Aus allen Zeitaltern 
und den verschiedensten Völkern holte er sich seine Stoffe, gelehrte 
und ungelehrte Bücher las er, und die Dichter der alten und 
neuen Zeit waren ihm bekannt. Die ganze mythologische und 
geschichtliche Gestaltenwelt des Altertums ist in seiner Phantasie 
lebendig, und was die deutschen Märchen-, Fabel- und andere 
Volksbücher erzählen, kennt er genau, Chroniken und Reisebe— 
schreibungen hat er gelesen und in der Bibel ist er zuhause 
wie keiner. „Nächst Gott,“ bekennt er, „habe ich keine größere 
Lieb, Ergetzlichkeit und Freud denn mit Lesen und Beschreiben 
schöner Historien, geistlich und weltlich.“ Und wie in den Büchern, 
sah er sich auch im Leben um und wußte in allem, was sich 
nah und fern ereignete, Bescheid, von den Geistesströmungen, 
die durch die deutschen Lande wehten, und von den Kriegen 
wider den arausamen Türken. So verschiedenartig auch die“
	        
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