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„und Lüge die Maske herunter, nicht mit roher Faust, sondern
mit der fröhlichen Derbheit eines lustigen Schalks, dem
jeder gut sein muß, weil 'jeder fühlt, wie qut er es meint. In
diesen Schilderungen ist Hans Sachs in seinem eigentlichen
Element, hier ist er nicht der Meistersinger, sondern der Volks—
dichter, der in der Sprache des Volkes redet. Auch in der
Singschule sang er vor allem, was ihm das Herz bewegte, und
neben frommen Kirchenliedern und anderen ernsten Weisen ließ
er lebensfrohe Lieder erklingen und die übermütige Laune
walten. Manch lustigen Schwank erzählte er auch in der
Form des Liedes. Aber diese Lieder, die nicht gedruckt wurden
und und die wir gar nicht kennen würden, hätte Hans Sachs
sie nicht in sein Werk aufgenommen, das er fein—
säuberlich in 33 Folianten zusammenschrieb, drangen nicht
in das Volk und waren mit ihren verwickelten und schwerfälligen
Versformen auch nicht für dieses geeignet. Wollte er hier
wirken, so mußte er in einer dem Volke geläufigen Sprache
reden, und das hat er mit den kurzen Reimpaaren trotz einem
verstanden. Ist doch Goethe, als er seinen Faust dichtete, beim
Hans Sachs in die Schule gegangen. Aus allen Zeitaltern
und den verschiedensten Völkern holte er sich seine Stoffe, gelehrte
und ungelehrte Bücher las er, und die Dichter der alten und
neuen Zeit waren ihm bekannt. Die ganze mythologische und
geschichtliche Gestaltenwelt des Altertums ist in seiner Phantasie
lebendig, und was die deutschen Märchen-, Fabel- und andere
Volksbücher erzählen, kennt er genau, Chroniken und Reisebe—
schreibungen hat er gelesen und in der Bibel ist er zuhause
wie keiner. „Nächst Gott,“ bekennt er, „habe ich keine größere
Lieb, Ergetzlichkeit und Freud denn mit Lesen und Beschreiben
schöner Historien, geistlich und weltlich.“ Und wie in den Büchern,
sah er sich auch im Leben um und wußte in allem, was sich
nah und fern ereignete, Bescheid, von den Geistesströmungen,
die durch die deutschen Lande wehten, und von den Kriegen
wider den arausamen Türken. So verschiedenartig auch die“