— Festausschüsse —
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weil ferner nach dem Urteil Professor Wanderers das durchaus
modernisierte und nüchterne Wohnhaus des Hans Sachs im
Mehlgäßchen sich nicht zur Anbringung eines Gemäldes eignet.
Um aber das Bild des großen deutschen Volksdichters
dem Volke klar und lebendig vor Augen zu stellen, beschloß
der Ausschuß auf Vorschlag seines Vorsitzenden an dem Hans
Sachshaus ein von Professor F. Wanderer entworfenes, von
Professor Rößner und Bildhauer Leistner modelliertes und von
Professor Lenz dahier in Bronce gegossenes Reliefbild anzubringen
und ein volkstümliches und billiges Hans Sachsbüchlein, das
den Dichter im Rahmen seiner Zeit in seinem Leben und
dichterischen Wirken schildern und würdigen sollte, herauszugeben.
Auf Anregung des Professors A. Stiefel wurde späterhin
(Januar) noch die Herausgabe einer wissenschaftlichen Fest—
schrift unter der Redaktion des genannten Herrn beschlossen,
wozu bereits die namhaftesten Hans Sachsforscher Beiträge
in Aussicht gestellt hatten.
So waren die Grundzüge zur Veranstaltung einer Hans
Sachsfeier bereits gewonnen. Es kam jetzt vor allem darauf
an, die gegebenen Vorschläge im einzelnen durchzuarbeiten, um
sie dann ihrer Verwirklichung entgegenführen zu können.
Es erschien deshalb zunächst die Bildung eines engeren
Ausschusses erforderlich, der sofort mit der Befugnis der
Zuwahl eingesetzt wurde. Er umfaßte folgende Mitglieder:
J. Bürgermeister Dr. v. Schuh, Vorsitzender, Rechtsrat Jäger,
Stellvertreter des Vorsitzenden, Kommerzienrat Stief, Magistrats—
rat Weiß, Stadtarchivar Mummenhoff, Kunstschuldirektor
Hammer, Theaterdirektor Reck, Direktor des germanischen
Museums Boesch, Chefredakteur DDr. Eberhard, Gymnasialrektor
Dr. Autenrieth, Gymnasialprofessor Dr. Frommann.
Dieser engere Ausschuß setzte in seiner Sitzung vom
18. Janunar 1894 das Programm in folgender Weise fest.
Eingeleitet werden sollte die Feier am Sonntag den 4. November
nachmittaags um 5 oder 6 Uhr durch die Aufführung des von
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