Volltext: Kaspar Hauser

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Kaspar: Leonor'! ..... müßt' ich dich mit mir 
nehmen! 
Leonor': Oh, Gott! was für ein schrecklicher Einfall! 
Kaspar: Nun, sieh! also wär' es dir doch zu schwer! 
Leonor': Zu schwer? Das hab' ich nicht gemeint. 
Aber wenn ich am Ende dir zur Last — zum Üüberdrusse 
würde . . . .7 
Kaspar: Du — mir?! über alle Maßen selig wär' 
ich ja, hätt' ich die Leonor' an der Seite — meine Ver— 
bündete, meinen einzig lieben Freund! — Ach! wie wollt' 
ich dich behüten, dein Ritter sein! Wahrhaft als Prinzessin 
solltest du reisen. Eine gar köstliche Fahrt müßte das 
werden — unbesorgt und tapfer aufs Ziel, und froh — 
recht wie ein Tanz! 
Leonor': ... und hättest an mir doch auch eine Hilfe; 
mit mancherlei könnt' ich mich nützlich erweisen ..... 
Kasperl! Kasperl! Das gäb' schon ein Fest! — Aber 
klug will's bedacht sein! Als Prinzessin reisen ....7 
Das ging' nit an! Nein — nicht anders, als dich zu 
bedienen! 
Kaspar: Wohl gar als eine Magd? Meinst du, das 
ließe ich dir zu? 
Leonor': Hast recht; es hätte wohl kein Ansehen und 
wär' auch nit geschickt. — (Ausspringend, kurz entschlossen.) 
So weiß ich etwas anderes: — ich schaff' mir einen Knaben— 
Wamms und Hoserln an! verkleid' mich so, daß keiner 
mich erkennen soll! Dann kann ich immer um dich bleiben, 
als dein Page oder als dein Freund! -— Willst du so?
	        
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