Die Kriminaluntersuchung in Ansbach.
Gegen den eidlich vernommenen Konditor Vogel, Besitzer jenes
Hauses, worin Lehrer Meyer und C. H. wohnte, äußerte H, sich,
als er zu Hause von diesem nach seiner Verwundung auf das Sopha
zebracht wurde, auch noch über einen dritten Unbekannten, der ihn
im Gange des Gerichtslokals angeredet und gefragt haben soll: Sind
Sie Hauser? besuchen Sie manchmal den Hofgarten? eine Äußerung,
die er weder gegen irgend jemand anders, noch bei seinen gericht—
lichen Vernehmungen machte. Auch „die innere Unwahrscheinlich—
keit der Erzählung und der That“ wird überzeugend nachgewiesen
(A. M. 1872 S. 332—36), und zu tadeln ist bloß, daß man ver—
säumt hat, das Kanzleipapier zur Vergleichung des Zettels
oom 14. Dezember 1833 herbeizuziehen. Ein Reskript aber, das der
Minister des Junern, Fürst von ttingen-Wallerstein, den 23. Januar
1834 auf Grund der Ergebnisse der bisher (12. Januar) geführten,
fünf voluminöse Aktenhefte umfassenden Untersuchung, an den Re—
giexungspräsidenten v. Stichaner gerichtet hat, wird uns davon über—
zeugen, was man von den Richtern zu Ansbach eigentlich verlangt
hatte: eine Tendenzleistung. Denn der Minister entwickelte aus den
Akten folgende überraschende (römisch chiffrierte) Ansichten!).
J. Dem Minister steht die Überzeugung fest, „daß Hauser von
je her, zwar nichts über seine Abkunft, wohl aber mehr, als
er eingestand, über den Ort seiner langen Gefangenhaltung oder doch
über das Aussehen seines Drängers wußte.“
II. „Hauser war aber kein Betrüger.“
1) König Ludwig studierte, mit einem Bleistift in der Hand, die Akten
zründlich. Den ersten Bericht, vom 12. Januar (A, M., S. 317--36), versah er
mit folgenden eigenhändigen Randbemerkungen. Zu S. 319 3. 812 ob.: „War
sonst Niemand dort?“ (Richtig) Zu S. 328 8. 8 ob.: „O ja! Schluß der
Vernehmung v. 16. Dec.!“ (Richtig!) Zu S. 329 3. 23 ob. ist ein Fragezeichen
augebracht. Zu S. 331 3. 2 unt.: „Hat gesagt, das Gericht habe sich geirrt.“
Kaspar kann sich gar nicht irren?? Zu S. 332 3. 7 ob.: „Dieß war viel
früher“, Z. 14 ff. „vor vier Jahren! Man gab ihm ja keine Begleitung mehr
vgl. J. S. 314!) und steifte so seine Meinung.“ Zu S. 333 3. 14 unt.:
„Dahin sah man auch Jemand gehen.“ Zu S. 334 3. 5 ob: „wer! vielleicht der
höchst befangene Meyer!“ Zu S. 335 8. 5—ã8 ob: „widersprechende Zeugenaus—
sagen“, Z. 14 ob.: „um sich zu ermorden?“ (Komisch!)