Volltext: error

868 — 
„So geben Sie sich doch einmal die Mühe, 
meine Statistik durchzulesen,“ bat Rottmann. 
„Ach, geben Sie Frieden! Ich hab' sie schon 
gesehen. Das find ja Zahlen — Zahlen, schwindlig 
wird einem dabei!“ 
Rottmann lächelte fein. Also hatten die Be— 
rechnungen doch nicht umsonst seit dem Morgen offen 
auf seinem Schreibpult gelegen. 
„Mir paßt das überhaupt nicht, Herr Rottmann, 
dieses Herumpfuschen in allerlei Geschäften. Erst 
eine Getreideeinfuhr, dann wieder Hopfenausfuhr — 
nein, reinlich, reinlich sage ich!“ 
Schödlers Stimme schnappte über in der Er— 
regung. 
Rottmann hatte einen Gang durch das Zimmer 
gemacht, nun trat er an das Fenster und sah durch 
die grünliche Fensterscheibe auf die Kisten im Hof. 
„Ganz recht, verehrter Herr Schödler, ich denke 
im Grund auch so. Und ich bin bereit, die doch 
nicht mehr entwickelungsfähige Gewürzkrämerei auf— 
zustecken, wenn der Hopfenhandel einschlägt.“ 
Wie von einer Natter gestochen, fuhr Schödler 
in die Höhe und auf Rottmann los. „Was meinen 
Sie? Was sagen Sie? Gewürzkrämerei aufgeben? 
Sind Sie toll, unser sicheres, solides Geschäft — 
sind Sie toll, Herr?“ 
Herausfordernd stand der alte kleine Herr vor 
Rottmann. 
Rottmann blickte gelassen vor sich hin — nach 
einer kleinen Pause sprach er ruhig: „Nein, ich bin 
nicht toll. Ich kann mich aber dem Kleinkram nicht 
länger widmen, wenn ich ins Große will. Und ich 
will ins Große, ich will —“ Er strich fich über 
die Stirn und vollendete den Satz nicht.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.