356 Chronologische übersicht und Kaspar-Hauser-⸗Litteratur.
wieder sah, war sein Wesen auffallend verändert. Die vorher maͤtten,
geistlosen Augen leuchteten wieder, wie in früheren Zeiten, der Blick war
lebendig, scharf und geisterfüllt, was nicht nur mir allein auffiel. In
seiner Lebensordnung und seinen Verhältnissen gieng damals durchaus keine
Veränderung vor, die etwa einen vortheilhaften Einfluß auf Hausers Be—
finden hätte haben können.
September.
Dr. Mansos Exrperimente 235.
13. Aufhebung der Generaluntersuchung 160. 3, 176. — 21. Kaspar
oll aus dem Kreisfonds für Heimatlose verpflegt, seine Ausbildung aber
aus Kommunalmitteln bestritten werden 190. Nr. 166, 46. — 26. Tucher
an Feuerbach (4, 443): „Doch habe ich soviel bewirkt, daß er (Graf
Stanhope) nicht mehr von Reichthümern, Schlössern, Gütern und Unter—
hanen spricht, dabei aber wohlmeinend und väterlich mahnend ihm den
Rath giebt, durch einen schnellen Wechsel des Glückes nicht übermüthig zu
werden, sondern, wenn ihm Gott viele Unterthanen geschenkt habe, diese als
seine Nebenmenschen und Brüder zu betrachten!!“ Lügen, die natürlich
von Kaspar herrühren.
Oktober.
11. Méreys Experimente 235. Der Altbayer Kaspar Hauser
verwandelt sich in den ungarischen Magnaten B. oder M. Istvan, das heißt:
Stephan Bartakowitsch oder Majthényioder Berényi, je nach⸗
dem. — 13. Tucher an Feuerbach 895 Anm. 4, 452. — 31. Derselbe
an denselben 236 Anmerkung.
November.
10. „Nachdem die Besserung mehrere Wochen angehalten hatte, fand
ich ihn, da ich ihn am 10. November wieder sah, sehr zum Nachtheil ver—
Natur, in Folge der das Miasma schwächenden Arznei, die Ueberhand über dasselbe
zu gewinnen begann, vermochte sie eine palliative Ableitung zu veranstalten, wo⸗
durch sie das große innere Siechthum oft so viele Jahre lang am Ausbruche zu
hindern und das ausgebrochene zu mildern vermag. Jener Fußschweiß kann somit
als eine Heilwirkung der Silicia angesehen werden, welche Arznei indessen eben
o sehr auch solchen Fußschweiß zu heilen vermag, wenn sie nämlich zu einer Zeit
und unter Umständen gegeben wird, wo das Afterleben des Miasma(s) im Organis⸗
mus bedeutend zu sinken beginnt und die Natur, während die Arznei den innern
Feind vertilgt, nicht mehr nöthig hat, solche Ableitung nach außen zu veran⸗
stalten. Daumer.