Objekt: Briefe eines Nürnberger Studenten aus Leipzig und Bologna

RO 
5 
11Ss 
11 
at 
er 
wil mich euch hiemit als ein gehorfamer fon gantz vnterthenig 
haben beuolhen, Datum in eil in Bononia den 9. tag Aprilis im 60 
E. G. S. AZ, 
Chriftoph Krefs. 
ch 
\1f 
\ly 
>h 
an 
19 
ie 
LE 
710 
1712 
713 
er 
en 
hr 
en. 
ıch 
11te 
lje 
ers 
afs 
Ay 
ıch 
{he 
ere 
„ut 
Ip. 
Dt 
‚ern 
nd 
mer 
2 in 
‚m 
‚ches 
Ypsl- 
40 
Schuldig gehorfame lieb u. f. w. Lieber h, vatter, nach- 
dem ich bifsher etlich vil fchreiben an euch gethan, darneben 
meinen {tandt vnd wefen euch, wie mir dan geburt, aller notturft 
nach angezeigt, dieweil mir aber in 3 monaten her kein fchreiben 
oder antwort von euch zukummen, {the ich in zweifl, ob euch 
folche beantwortet oder ob ihr mit gefchefften beladen oder mit 
(chwacheithen neben andern vnglück vberfallen, dafs ihr folchs 
vnterlafen, welchs Gott der Almechtig verhuten wöl. Derwegen 
ich vf ditzmal verurfacht, euch vfs vnterthenigft vnd vleiligft 
zu bitten, mich eurer gefuntheit vnd wolfart halber zuverfihen- 
digen, welchs ich vfs erft zuerfaren zum hochften beger, So kan 
ich euch, lieber h. vatter, leider vf ditzmal nicht bergen, dafs 
fich vf 24. tag Aprilis alhie zu Bononia zugetragen, das die 
fchergen oder fchützen, wie ihrs bei euch nenhet, {o alhie dem 
regiment zu Bononia vnterthenig, aus mutwillen ane allen befelch 
der obrigkeit fich vnterfthanden vnd einen Teutfchen vom adel, 
einem von Heim vs dem gewaltigften adel aufs Meifsen‘), bei 
nechtlicher weil in fein haus oder habitation, da er fampt 
2 welfchen fcolarn gewonet, eingefallen vnd ime dafs fein, da 
fie inen felbs perfonlich vf denfelben abent nicht gefunden, mit 
gewalt, wafs ihnen gefallen, geblundert. Vnd wo er felbs anheims 
gewefen, da er doch bei andern, zu all feim gluck, den abent 
fich gehalten, inen, den Teutfchen, zum hon vnd tratz, felbs- 
perfonlich weggefurt, welchs inen vf ditzmal gefelt, v£f welche 
that fich der rector fampt der ganzen vniverfithet in beifein aller 
(tudenten gegen der hohen obrigkeit beklagt vnd der jufticia 
') Otho ab Heym Brunsviceusis, cf, Acta nationis Germanicae, 5. 336. 
Die Heim, Heym heifsen eigentlich Hoym, Hoymb, stammen aus dem Anhalt- 
ischen und teilten sich in eine sächsisch-thüringische und in eine pomme- 
risch-braunschweigische Linie. Otto von Heim, den also Krefs dem Namen 
nach sehr gut für einen »vs dem gewaltigften adel aufs Meifsen« halten 
konnte, studierte 1555 zu Padua und siedelte 1557 nach Bologna über, 
(Gütige Mitteilung des Hrn. Universitätsprofessars Dr. A. Luschin von Eben- 
greuth in Graz.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.