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XXVIII.
Chronologische Übersicht
und
Kaspar-Hauser-Litteratur.
1828 - 1886.
„Daß Ihnen die Beschäftigung mit K. H. gründlich verleidet worden,
kann ich Ihnen wohl nachempfinden. Hätte ich nicht ein Versprechen
einzulösen gehabt, die Feder wäre mir beim näheren Eingehen in den
ungeheuerlichen Wust von Verlogenheit, Leichtfertigkeit, Blödsinn, der
sich als K. Hauser-Literatur aufgethürmt hat, zehnmal vor Ekel aus der
Hand gefallen. Die ganz schmähliche uud skandalöse Behandlung, die
von den Hauser-Versessenen Ihren Authentischen Mittheilungen
zu Theil geworden, kann jeden anständigen Mann abschrecken, den Stoff
wieder anzurühren.“
Reichsgerichtsrat Dr. O. Mittelstädt an Landgerichtsrat Dr. J. Meyer.
Die auf Kaspar Hauser getaufte Schwindellitteratur ist in der
That ein wahrer Augiasstall, den ich nicht noch einmal ausmisten
möchte! Sie setzt sich zusammen: 1) aus den Gruselromanen
der Firma Binder-Daumer-v. Tucher (weiter unten die Nummern
1bis 18, 21, 25, 35, 36, 39, 40, 45, 48, 51, 56 bis 66, 73, 75,
82, 87, 89, 94, 96, 99, 101, 103 bis 105, 125, 140, 142, 156,
174, gestützt durch medizinischen Humbug Nr. 20, 30, 31, 37, 43,
54, 55, und durch Phantasiebilder in 2, 8, 9, 17, 18, 51, 61, 94, 99,
124, 125) — 2) aus dem darauf beruhenden, aber in den Prinzen—
schwindel hinüberspielenden Roman Feuerbachs (Nr. 26 bis 29,
38, 50, mit einem gefälschten Kasparbilde 26, 27, 29, 157) — 3) aus
den darin wurzelnden Angriffen auf Baden (Nr. 49, 78, 79,