Metadaten: Forschungen zu Georg Pencz

292 
Auch wenn ihr die echte Bezeichnung fehlte, würde ich 
nicht zögern, sie mit Stiassny als ein Werk des Pencz zu be- 
trachten. Als seine Schöpfung wird sie in ihrem künstlerischen 
Zwecke am leichtesten verständlich. Pencz konnte, an der 
Uebertragung der Dürerschen Entwürfe auf die Langwand 
des Rathaussaales — vielleicht in erster Linie — beteiligt, am 
ehesten in die Lage kommen, KEinzelgruppen derselben zu 
varlieren. Er glaubte vielleicht den Meister übertrumpfen, im 
einzelnen verbessern zu können, als er die Erlanger Zeichnung 
schuf. Anscheinend kam es ihm bloss auf die Gruppe der 
Calumnia und des Insons an. Diese hat er nämlich merklich 
besser, sorgfältiger, mit stärkeren Umrissen und kräftigerer 
Modellierung gezeichnet, als die Richtergruppe. Penez mochte 
das berechtigte Gefühl haben, dass ein noch grösserer drama- 
tischer Zug in Dürers Entwurf kommen würde, wenn die 
Calumnia nicht hinter dem vorwärtsrutschenden Insons herlief, 
sondern vor ihm hereilte, ihn nachschleifte. Dass ihm der 
Ausdruck seiner künstlerischen Absicht — was die Calumnia 
anbetrifft — nicht gelungen ist, haben wir schon betont. Die 
Figur des Insons macht in Bewegung und Ausdruck einen 
gramm nicht in seiner richtigen Gestalt und vollen Deutlichkeit wieder. Ich 
kann auf Grund genauester Prüfung des Originals mit aller Bestimmtheit 
versichern, dass ganz deutlich das i. Verz. d, Hz, a. a..O. abgebildete Mono- 
gramm auf dem Blatte wahrzunehmen ist, und dass dieses allen Anspruch 
machen kann, für echt zu gelten. Die gute Photographie, die ich von der 
Zeichnung habe herstellen lassen, lässt seine Gestalt auch völlig klar erkennen. 
Dass das Zeichen nicht die Form des gewöhnlichen Pencz-Monogramms hat, 
kann nicht Wunder nehmen. Dieses kennen wir nur aus Werken des Meisters, 
die wohl alle aus den dreissiger und vierziger Jahren stammen. Die Erlanger 
Zeichnung ist aber sicher um 1521 entstanden. Warum sollte der Künstler 
nicht in seiner Frühzeit ein wenig anders signiert haben als später, Und er 
hat ja auch ein dem Zeichen der Erlanger Zeichnung ganz ähnliches Mono- 
gramm zweimal auf Stichen angewendet. Ich spreche darum Försters Zweifeln 
an der Beglaubigung des Blattes als Pencz’ Werk alle Berechtigung ab. Wenn 
Förster (p. 35) meint, der Künstler der Erlanger Zeichnung sei, ihrem Stil 
nach zu urteilen, anscheinend jünger als Pencz (+ 1550), so muss ich ihm 
gleichfalls mit aller Entschiedenheit entgegentreten. Ich finde, dass die Zeich- 
nung im ganzen wie im einzelnen zu deutlich die Art Dürers widerspiegelt, als 
dass sie nach 1550 entstanden sein könnte. 
sehr Jeben‘ 
digeren als 
sungen Pen 
Die E 
der Entste: 
ganz beson 
nur in gan 
sicht zur | 
bekannt, " 
schlimmste 
erfahren 
Juyvene! 
Gabriel) 
Pereira 
der Maler 
viel übrig 
Der 1 
besonders 
zwingt im 
in der ers 
die Gestal 
ihre Absta 
ist der v 
Bilder ma 
hat allen . 
Stil in ä 
Triumpht 
Formenbi 
diesem u: 
wisse Fi, 
Charakter 
Entwurf 
Frei 
1) 
2) D. 
$) At 
Ks, YLc
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.