Kaspars Wegführung.
noch Wasser gelassen zu haben. (GWie sollte der Doppelgänger
ihn dabei auch gehalten haben, ohne sein Antlitz zu zeigen—) Er
habe nur zweimal zu essen bekommen, jedoch öfters getrunken.“
Aber wo bleiben wir da mit dem genauen Reisetagebuch der drei
Tage, wo bleibt da v. Pirchs Terrainstudie? Und die scharfe
Trennung der Tage und Nächte? Die verschwinden einfach in dem
fehlenden Stuhlgang. „Ich fand ()), berichtet der Kasparschamane
Daumer (D8), „daß das von Hauser angegebene Nachtwerden
auf dem Wege nichts als Augenverdunkelung bei äußerster
Erschöpfung war, worauf er schlief . .. (GBei Feuerbach bedeutet
„das Nachtwerden in Kaspars Sprache auch so viel wie ohn—
mächtig werden“!). H. wurde — vielleicht gefahren, machte
den Weg nach Nürnberg höchst wahrscheinlich in einem Tage, wurde
von seinem Führer in die Stadt gebracht (n icht hinein geschickt),
und auf dem Platze, wo man ihn fand ((), verlassen.“ (Der Leser
wolle J. S. 401 Nr. 3 gefälligst einmal nachschlagen, was man
außerdem noch als ganz sicher annehmen kann!) Hermann vollendet
die Beweisführung als Mathematiker. „Das Alles zusammenge—
nommen deutet wohl mit ziemlicher Sicherheit auf einen nur ein—
tägigen Weg hin. Denn da er erst am andern Tage nach seiner
Ankunft in Nürnberg Oeffnung hatte, während er im Käfig täglich
zanz regelmäßig zu Stuhle war, da auf der Reise seine Nahrung
sich nicht veränderte, und die Erkältung im feuchten Grase eher auf
Erregung von Durchfall schließen läßt, so ist es höchst unwahrschein—
lich, daß er 4 Tage lang ohne Oeffnung gewesen sein sollte.“ Und
damit verschwand der Schwindel, wie Kaspars zerlumpte Stiefel, in
Hiltels Abtritt.
3. Als die Attentatskommission ihn fragte, wie lange Zeit er
glaubte, sich von dem Orte seiner Gefangenschaft bis Nürnberg unter—
wegs befunden zu haben, erwiderte er: „Vor Allem muß ich be—
merken, daß ich bei meinem Eintritt in die große Welt — oder als
ich hier zum Bewußtsein gekommen bin, so oft mir das Gesicht
durch die Sonne () oder in Folge allgemeiner Ermüdung vergangen,
ich jederzeit gesagt habe: es wird Nacht. In meiner Lebensge—
schichte habe ich öfter vom Nachtwerden gesprochen, was nur in
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