Volltext: 1834-1884 (2. Band)

Kaspars Wegführung. 
noch Wasser gelassen zu haben. (GWie sollte der Doppelgänger 
ihn dabei auch gehalten haben, ohne sein Antlitz zu zeigen—) Er 
habe nur zweimal zu essen bekommen, jedoch öfters getrunken.“ 
Aber wo bleiben wir da mit dem genauen Reisetagebuch der drei 
Tage, wo bleibt da v. Pirchs Terrainstudie? Und die scharfe 
Trennung der Tage und Nächte? Die verschwinden einfach in dem 
fehlenden Stuhlgang. „Ich fand ()), berichtet der Kasparschamane 
Daumer (D8), „daß das von Hauser angegebene Nachtwerden 
auf dem Wege nichts als Augenverdunkelung bei äußerster 
Erschöpfung war, worauf er schlief . .. (GBei Feuerbach bedeutet 
„das Nachtwerden in Kaspars Sprache auch so viel wie ohn— 
mächtig werden“!). H. wurde — vielleicht gefahren, machte 
den Weg nach Nürnberg höchst wahrscheinlich in einem Tage, wurde 
von seinem Führer in die Stadt gebracht (n icht hinein geschickt), 
und auf dem Platze, wo man ihn fand ((), verlassen.“ (Der Leser 
wolle J. S. 401 Nr. 3 gefälligst einmal nachschlagen, was man 
außerdem noch als ganz sicher annehmen kann!) Hermann vollendet 
die Beweisführung als Mathematiker. „Das Alles zusammenge— 
nommen deutet wohl mit ziemlicher Sicherheit auf einen nur ein— 
tägigen Weg hin. Denn da er erst am andern Tage nach seiner 
Ankunft in Nürnberg Oeffnung hatte, während er im Käfig täglich 
zanz regelmäßig zu Stuhle war, da auf der Reise seine Nahrung 
sich nicht veränderte, und die Erkältung im feuchten Grase eher auf 
Erregung von Durchfall schließen läßt, so ist es höchst unwahrschein— 
lich, daß er 4 Tage lang ohne Oeffnung gewesen sein sollte.“ Und 
damit verschwand der Schwindel, wie Kaspars zerlumpte Stiefel, in 
Hiltels Abtritt. 
3. Als die Attentatskommission ihn fragte, wie lange Zeit er 
glaubte, sich von dem Orte seiner Gefangenschaft bis Nürnberg unter— 
wegs befunden zu haben, erwiderte er: „Vor Allem muß ich be— 
merken, daß ich bei meinem Eintritt in die große Welt — oder als 
ich hier zum Bewußtsein gekommen bin, so oft mir das Gesicht 
durch die Sonne () oder in Folge allgemeiner Ermüdung vergangen, 
ich jederzeit gesagt habe: es wird Nacht. In meiner Lebensge— 
schichte habe ich öfter vom Nachtwerden gesprochen, was nur in 
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