Full text: 1834-1884 (2. Band)

Eine verheerende Seuche. 
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leider hört hier unsere Notiz über diesen Punkt auf.“ Glücklicher— 
weise besitzt der Führer über den Pferdemarkt auch noch das „Tage— 
buch eines Adjutanten“, und da steht es wahrhaftig drin: „Zwei 
Tage später (es war im September 1829) rollte (in Karlsruhe) ein 
Wagen zum Durlacher Thor hinaus, in welchem der Lord (Stanhope) 
und Hennenhofer in eleganter Civilkleidung saßen — ihre Pässe 
waren nach Bayern visiert.“ Die Staatsratsposse (3. Auflage 
S. 116— 119) kennen wir schon, sie kommt aber bei dem Erfinder 
der Feuerlanze nicht so glimpflich weg wie bei „Sebastian“: „Der 
Staatsrat hat ja vor und nach diesem (plump erfundenen) Ver— 
höre, wie Hausers Schicksal nachweist, nichts gethan, um den 
Prinzen in seine Rechte einzusetzen — er hat diefelbe nicht einmal 
gewahrt, er hat sich in pleno zum Hehler gemacht.“ Was 
ein so frommer Mann von Karlsruhe bitter einpfunden haben muß. 
In dieser gereizten Stimmung schreibt „unser Gewährsmann“ die 
schon früher (oben S. 115 mitgeteilten Räubergeschichten aus Seybold 
ab, schwindelt aber außerdem, daß er sie Briefen Stanhopes 
an Hennenhofer entnommen hat! „Stanhope und Hennen— 
hofer sind zum Zwecke der Beseitigung Hausers nach Ansbach abge— 
reist und haben die Ermordung entweder selbst mit dem Dolche, oder 
mit vorgeschobener Hand des Unbekannten vollzogen. Auf ihnen und 
auf jenen, deren Befehl sie vollzogen, ruht das Verbrechen — das 
unschuldige Blut . . . Der gewandteste Verteidiger der schlechten 
Sache, der geriebenste Diplomat wird keinen, die Anschuldigungen 
entlastenden Ausweg finden können — es bedarf geradezu einer ver— 
bissenen Böswilligkeit, um die moralische Ueberzeugung zu verleugnen.“ 
Der Gipfelpunkt der Frechheit ist erstiegen, die Frankfurter Zeitung 
brauchte nur noch zu orakeln, daß „in den dreißiger Jahren die Ver— 
teidiger Hausers, Anselm von Feuerbach, Bürgermeister Binder, 
Dr. Osterhauser (so), Dr. Preu, Dr. Albert und Magistratsrat 
Bieberbach (so) binnen 4 Jahren mit Tod abgingen () und Professor 
Daumer von zwei Fällen () erzählen konnte, wo seinem Leben nachge— 
stellt wurde.“ Daumer hat „das Meyersche Buch kritisch vernichtet.“ 
Ja Merkers „nicht ohne Geschick zusammengestellte Argumente wurden 
jedoch schlagend durch Daumer und Gierl (so), einen Nürnberger
	        
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