Hauser und Hahnemann.
daß wir ohne Umstände sagen können: dieser Arthur war einer der
größten Humbugkrämer, so je gelebet haben. Lutze, ein preußischer
Postsekretär a. D., hat sich in selbsteigenem Auftrage aufs Kur—
pfuschen gelegt und erzählt nicht bloß mit schamloser Unbefangenheit
seine Kniffe und Lügen und Heucheleien im Amte und im Verkehre
mit Menschen, sondern auch seine Wunderthaten: einer Dame strich
er einmal über die Schürze, und geheilt war sie vom Durchfall; in
einer Entfernung von Meilen sprach er in der Nacht (natürlich ohne
Telephon) irgend einen Namen aus, die Leute erwachten; er legte
sich selbst die Hand aufs ehrwürdige Haupt, im Nu war „Frau
von O. in Riga“ () von schwerem Leiden geheilt. „Mein Famulus
kam dazu und sagte: Sie sehen ja so verklärt aus! Da reichte ich
ihm den Brief (mit der Schilderung ihrer Qualen), und als er nach
dessen Lesung ausrief: die arme Frau! erwiderte ich: Sie ist geheilt.
Und so war es auch.“ Der Wundermann heilte häufig auf 40 und
mehr Meilen Entfernung einfach durch seinen Willen, und eine
deutsche Universität schändete 1880 wieder den Doktortitel durch die
Promotion dieses Menschen (natürlich in absentia). Diese Sorte
eines Apostels erregt schon kein günstiges Vorurteil für den Messias
Hahnemann. Noch weniger, daß beider Weizen gerade dort aufging,
wo in schmachvoller Zeit ein eigener „Moniteur de l'Empire de
Coethen“ erschienen ist!
Organon der Heilkunst (erschienen 1810, 1818, 1824, 1829, 1833, 1865, 1881),
Reine Arzneimittellehre (1811 und 1822 bis 1827, 6 Teile), Die chronischen Krank—
heiten (Dresden u. Leipzig, 1828 bis 1830, 4 Teile); M. Müller, Zur Geschichte
der Homöopathie (Leipzig, 1837), S. 27536; A. Lutte, Lehrbuch der Homöopathie
Köthen, 18600), S. XXIV.; Altschul, Systematisches Lehrbuch der Homöopathie
(Sondershausen, 1858), S. 198-200; J. Ch. A. Heinroth, Anti-Organon
Leipzig, 1825), S. 116-2122; Krüger-Hansen, Die Homöopathie und Allopathie
auf der Wage (Güstrow, 18383), S. 289 356; F. G. Gmelin, Kritik der Prin⸗
zipien der Homöopathie (Tübingen, 1835); G. O. Kleinert, Geschichte der
Homöopathie (Leipzig, 1863), S. 140 u. ff., 211; F. Katsch, Ein Blick in
die wissenschaftliche Begrüundung der Homöopathie (Stuttgart, 1879), S. 79;
L. Griessel ich, Handbuch der homdopathischen oder spezifischen Heilkunst (Karls⸗
ruhe, 1848), S. 57-574, 172-211; B. Hirschel, Die Hombopathie (Dessau, 1851),
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