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„Das ist lieb und wahrhaft edel von Dir, Bartholomäus,
ich wollte allerdings nur nicht aussprechen, was Du selbst ja
empfindest und eben gesagt hast.“
Eleonore aber gab ihrem Bräutigam einen Kuß und sah
ihm strahlend vor Glück in die Augen: „Ich liebte Dich seit
meiner Kinderzeit, Du Guter, aber wenn es noch möglich wäre,
wärst Du mir jetzt noch einmal so teuer. Es wird mir zwar
herzlich sauer werden, Dich für einige Zeit entbehren zu müssen,
aber reise mit Gott!“
„Was Du Gutes thun willst, thue bald! Morgen reite ich
gen Augsburg. Willst Du mich begleiten, Franz?“
Ehe der so Angeredete aber eine Antwort geben konnte, rief
Eva, erregt von ihrem Stuhle aufspringend: „Nein, Franz, nach
Augsburg —!“ Verlegen hielt sie inne.
Überrascht sahen die drei andern auf. Wie Crailsheim so
seine reizende Braut schamhaft erglühend, die Augen zu Boden
geschlagen, stehen sah, ging ihm das Verständnis für ihre Worte
auf. Eva sah jedoch so allerliebst in ihrer Verwirrung aus, daß
er sich nicht gleich entschließen konnte, sie zu beruhigen.
Auch Khevenhiller und Eleonore Felicitas sahen lächelnd auf
die hübsche Eifersüchtige und tauschten einen Blick des Einver—
ständnisses mit Franz aus.
„Warum sollte ich denn Bartholomäus nicht nach Augsburg
begleiten?“ fragte er erstaunt.
Eva schwieg noch immer und wagte nicht aufzusehen.
„Ich habe dort so gute Bekannte, auch müßte ich eigentlich
den Freibergs schon lange einen Besuch machen, um mich für
die vielen Einladungen zu bedanken.“
Der Ton seiner Stimme war so merkwürdig. Ein klein
wenig hob Eva daher die Augenlider. Da sah sie denn in ihres
Bräutigams lachendes Gesicht.
„O, Du bist schändlich,“ rief sie, sich empört anstellend,
„mich so zu quälen, das werde ich Dir für's erste nicht verzeihen.“
Dabei barg sie aber ihr blondes Köpfchen an seiner Schuller, um
die belustigten Mienen des andern Brautpaares nicht zu sehen,
und hielt den Hals ihres Franz fest umschlungen. „Mit Euch
Spottvögeln aber“ — sie machte bei diesen Worten nach rück—
wärts eine kleine Faust — „rechne ich schon noch gelegentlich ab.“
Franz aber preßte die Geliebte innig an sich. Dann reckte
er die Arme gen Himmel und rief mil pathelischer Stimme: