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Von Scheurl ließ ihn aber durch den Hausknecht des Wirtes
zum schwarzen Kreuz auf die Polizeiwachtstube im Rathause bringen
und folgte bald nach.
Der Polizei-Offiziant J. Ad. Röder war „Beamter du jour“
und richtete die vorschriftsmäßigen Fragen an ihn, die aber gar nicht
oder nur ausweichend beantwortet wurden. Röder hielt den Burschen
also für einen Landstreicher Gaganten),' und fragte zuletzt:
„Was für eine Lagerstätte hast du gehabt?“
„Akobifedern“ (Jakobifedern). Ausgezeichnet! Dieser scherz—
hafte Ausdruck für Stroh, weil um Jakobi geschnitten wird, drückt
den Stempel der Echtheit auf die ganze Nationalität des Burschen.
Auf Jacébiféde'n is à guet ligns, wenn me' müed is“ (Schmeller,
II. 1828 S. 263). Röder kannte den Ausdruck vom Militär her,
und darum rief er nach der treffender Antwort dem Landstreicher
zu: „Kerl, du bist ein Betrüger!“ Da traf er den Nagel auf
den Kopf, der Betrüger aber entgegnete auf das Kompliment nur:
„J woaß nit, hoam will i.“ Das Ding wurde unbehaglich.
Natürlich war er jetzt zu sehr eingeschüchtert, dem barschen
Polizeimann auf dessen (kaum sehr freundlich gehaltene) Aufforde—
rung aus seinem Gebetbuch vorzulesen. Röder brachte ihn aber doch
noch dazu, das Vaterunser und das katholische Gebet Gegrüßt
seist Du u. s. w. notdürftig (d. h. ängstlich, befangen) herzusagen.
Von weiterem mit dem Burschen verübten Schabernack wird bloß
durch Scheurl das Ratenlassen nach einem Geldstück angegeben, von
Röder wurde das aber im Jahre 1872 abgeleugnet.!)
1) Die hier aufgeführten Momente sind so wichtig, daß hier zwei Original—⸗
briefe von Röders Bruder an seinen Freund, den Kantor und Oberlehrer Klein,
abgedruckt werden mögen. „Lieber Freund! Ich habe wegen des fraglichen Punktes
mit meinem Bruder gesprochen. Seine Erklärung geht dahin: „„Es ist akten⸗
mäßig, daß K. H. die Frage: was war deine Lagerstätte? mit Akobifedern
beantwortete.““ Indessen will er durchaus keine Veranlassung zu weitern Erörte⸗
rungen deshalb geben, bleibt Dir jedoch überlassen, ob Du selbst dieserhalb mit ihm
sprechen willst. Mit besonderer Werthschätzung Tein Röder.“ Der Brief ist vom
7. Juni 1834. Ein zweiter, ohne Datum, stammt aus derfelben Zeit. „Lieber
Freund! In Beziehung auf Deine Anfrage habe ich mich erkundigt, und die Be⸗
stätigung erhalten: K. H. hat gleich Anfangs in seinem Gebetbuche