Volltext: 1828-1833 (1. Band)

228 Kaspar, ungarischer Magnat. 
ich nicht ganz genau angeben, ob es ganz diefelben sind. Er kam 
auf das Wort Pochnyba zurück und sagte, er erinnere sich deutlich 
und gewiß, dieses Wort noch hier auf dem Turm () oft ausge— 
sprochen zu haben. Er war eben so unendlich erschüttert und jammerte 
unter bittern Thränen darüber, daß die Leute alle von dem Land, 
wo diese Sprache gesprochen wird, herkommen, aber nicht dahin gehen. 
Ich beruhigte ihn, versprach ihm auf seine Bitte noch einmal zu ihm 
zu kommen, fand ihn aber bei diesem folgenden Besuch (am 10. Aug.) 
dermaßen angegriffen und unwohl, daß es nicht ratsam war, den 
Gegeustand von neuem in Anregung zu bringen.“ 
Tucher wurde ebenfalls unter Rückerinnerung an den geleisteten 
Eid über die Saphirschen Experimente vernommen. Seine Aussage 
befähigt uns, noch viel klarer in den mongolischen Hexenkessel hinein— 
zuschauen. Denn Tucher berichtet, daß Kaspar auf Saphirs magya— 
rische Leistung „sogleich hoch auffahrend und mit sichtbarer Spannung 
sagte: das — das ist dieselbe Sprache, welche der Herr (v. Pirch) 
gesprochen hat, und sodann in jenes bekannte dumpfe Brüten 
verfiel. Nachdem er wieder zu sich gekommen, drückte er sein Be— 
dauern aus, daß man ihn beim Anfang seines Hierseins von so vielen 
Leuten habe besuchen lassen, und daß man nicht auf ihn gemerkt 
habe, denn diese Worte habe er selbst gesprochen.“) Zu den oben 
mitgeteilten Sätzen heißt es: „Das habe ich in meinem Gefängnis 
zu meinen Pferden gesagt und ich habe es auch noch im Turm ge— 
fagt — da hat mir aber immer der Hiltel so schwere Worte gesagt, 
die ich habe aussprechen müssen, und da habe ich das wieder ganz 
vergessen.“ — „Ja, das hat sie (die Kindsfrau) gesagt: „willst du 
zum Papa gehen“! — „Ja, das hat meine Kindsfrau gesagt, 
Papa ist fort nach Boschomba.“ 
Er war hierdurch wehmütig und schmerzlich aufgeregt und weinte 
bittexlich daß noch niemand komme, der ihn nach Hause brächte an 
den Ort, wo die Sprache gesprochen werde — man wisse gar nicht, 
was das für ein Gefühl sei, wenn man keinen Vater und keine 
1) Eine frühere Hand machte zu dieser Stelle in den Akten (Ansbach) mit 
Bleistift die Randbemerkung: Frecher Lüqner!
	        
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