Volltext: 1828-1833 (1. Band)

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Johann Samuel Müller. 
— derselbe, welcher den Unterzeichneten vor zwei Jahren in Linz beinahe 
ermordet hätte — aufdringen wollte.)) Bekannt mit dem Unglauben und 
den unmoralischen Grundsätzen dieses Menschen, welche der Unterzeichnete 
an demselben schon in den Jahren 813, 814 und 815 kennen und ver— 
abscheuen lernte, als er noch in Ober-Hsterreich sein Amtsbruder und Amts- 
nachbar war, wollte er denselben, wie sich Euer Gnaden wohl erinnern 
werden, durchaus nicht vorkommen lassen, was dann in Gegenwart Euer 
Gnaden zu verschiedenen Aeußerungen und Erörterungen Veranlassung gab. 
Unter Anderm erinnert sich der Unterzeichnete geradezu erklärt zu haben, 
er sei darum katholisch geworden, um aus allen Verbindungen mit den 
Protestanten heraus zu treten, deren Irreligiosität und Gewissenlosigkeit er 
kenne, und deren Abfall vom christlichen Glauben er von Herzen bedauere 
— wie er denn selbst, der Kgl. bayerische Pfarrer Würth, weiter nichts. 
als ein elender Naturalist sei u. s. f. Anstatt seiner Gemeinde das Wort 
Gottes zu verkündigen, laufe er in der Welt herum, um dann, wenn er 
nach Hause kommt, sich hinzusetzen, seine naturalistische(n) Ansichten und Be— 
merkungen nieder zu schreiben und über die katholische Religion und Kirche 
wacker zu schimpfen u. s. f. Was er denn auch in seinen „vertrauten 
Briefen über die äußere Lage der Evangelischen in Ungarn“ redlich gethan 
hat — wie dieß der Unterzeichnete Euer Gnaden voriges Jahr in Solmär 
erzählt zu haben sich erinnert. 
Doch dieß Alles gehört jetzt nicht zur Sache; vielmehr wünscht der 
Unterzeichnete von Euer Gnaden zu erfahren, ob Sie sich nicht auch daran 
erinnern, daß gedachter Pfarrer Würth dem Unterzeichneten durch die Frau 
von Dalbonne, welche bekanntlich () die Güte hatte, die Posten hin und her 
zu tragen, nicht nur Geld anbieten () sondern auch drohen ließ, wenn er, 
der Unterzeichnete, die ihm bewußte Geschichte von der Verheimlichung eines 
Kindes in Bayern offenbaren würde (), so würde es ihm schlecht gehen? 
Der Unterzeichnete konnte sich zwar damals an diese Geschichte ent— 
weder gar nicht, oder doch nur sehr dunkel erinnern; desto lebhafter wurde 
i) In einer Umarbeitung vom Februar 1830 (Szene in Ofen im Hause 
und in Gegenwart der Frau Mariaune von M., Stern-, Kreuz-— 
und Ordens-Dame, als sich mir der Kgl. bayerische Pfarrer 
Würth aufdringen wollte im Jahr 18206) redet erst das Stubenmädchen 
heimlich mit der Gouvernaute, dann die Gouvernante heimlich mit der Frau v. 
M, und endlich erinnert diese ihn an seine früheren freundschaftlichen Verhältnisse 
mit W. Folgt eine lange dogmatische Tisputationn. In seinem Promemoria 
vom 8. März 1830 endlich „entstand vermittelst der Frau von Dalbonne, welche 
die Posten hin und hertrug (), ein Gespräch, das nach des Pfarrers W. eigener 
Erklärung ein sogenanntes Kolloquium oder Religionsgespräch sein sollte.“
	        
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