Volltext: 1828-1833 (1. Band)

Der schwarze Mann. 
Dies ist eine getreue Erzählung des mir am 17. Oktober züge— 
gangenen Anfalles, der nach meiner festen ÜUberzeugung von 
eben jenem Manne herrührt, der mich gefangen ge— 
halten und zuletzt hierher nach Nürnberg geführt hat, 
und welcher, weil er fürchtet, von mir verraten zu werden, mich ums 
Leben zu bringen trachtet. / 
2. Kommissionsfrage: Sie werden ersucht, nächst der 
Beschreibung auch eine Zeichnung des fraglichen Instrumentes hierher 
zu geben. 
Antwort: Das ganze Instrument, mit dem ich geschlagen 
worden bin, war nach meinem Dafürhalten 12513 Zoll lang, näm— 
lich einschlüssig des hölzernen Heftes. 
Das breite scharfe Eisen desselben war breiter denn 2 Zoll, ich 
entsinne mich nicht, ein dergleiches Instrument je gesehen zu haben, 
und zu dessen Versinnlichung ich nachstehendes hieher zeichne. 
Wobei K. H. nach einer Feder griff und vermittelst derselben 
nachfolgende Zeichnung!) hierher gefertigt hat. 
Meine Augen sind noch leidend, und daher rührt es, daß ich 
eine bessere Zeichnung des Instrumentes zu liefern nicht vermag. 
3. Kommissionsfrage: Nach einer früheren Außerung sind 
Sie des Dafürhaltens, den Verbrecher schon an der Hand wieder zu 
»xkennen, woher können Sie dieses behaupten? 
1) Kaspar zeichnete ungefähr ein Hackmesser. Feuerbach bemerkt (S. 135): 
Ich habe mehrere, jedoch zu öffentlicher Mitteilung nicht wohl geeignete Gründe 
zu glauben, daß die Wunde Hausers weder durch Hieb noch durch Stoß, weder 
mit einem Säbel noch mit einem Beil noch mit einem Meißel noch mit 
einem gewöhnlichen zum Schneiden bestimmten Mefsfer, sondern mit einem 
andern scharf schneidenden, bekannten Werkzeuge (also mit einem Rasier— 
messer!) zugefügt worden, und daß es bei dieser Verwundung nicht auf die 
Stirne, sondern auf den Hals abgesehen gewesen . .. Der Thäter konnte, da 
Kaspar sogleich blutend zusammenstürzte, sein Werk für gelungen halten.“ Hielt 
er darum noch die widerwärtig kindische Anrede an Kaspar? Wir wissen 
übrigens aus Daumers Mitteilungen (II. S. 52), daß Kaspar Hauser sich 
ielbst „barbierte“. Am 10. Dezember verschluckte er etwas Seife, und —? 
nachmittags blieb die Offnung aus“!
	        
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