fullscreen: Pirckheimer-Studien Buch I und II

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bei jeder Gelegenheit an ihm dankbar erproben durfte, stellte er mir, 
speziell für die genealogischen Fragen, die Urkundenauszüge 
und Hinweise, die er sich selbst, zumal aus Lochners vielen 
Exzerptenbänden,*) hergestellt hatte, zur freien Verfügung, 
und auch sein mir zur Einsicht überlassener Stammbaum der 
Pirckheimer ergänzte sich glücklich mit dem meinigen. Dank- 
bar erwähne ich auch der liberalen Oeffnung der Privatarchive 
äer Familien von Imhoff, von Kress und von Tucher, obwohl 
nur das erstgenannte für den vorliegenden Zweck einiges 
bot; doch verdient die ausserordentliche Freundlichkeit, mit 
der Herr Major von Imhoff mir ein stattliches Volumen von 
Auszügen und Aufzeichnungen, die mir für die Geschichte 
der Bibliothek recht nützlich wurden, nach Berlin in meine 
Wohnung lieh, schon an dieser Stelle vollste Anerkennung 
und ganz besonderen Dank. 
Trotz dieser Lückenhaftigkeit erschien das vorliegende 
Material einer Bearbeitung werth, Die Pirckheimer waren 
ein hochbegabtes Geschlecht, stets auf der Höhe der Zeit, 
voll starker Persönlichkeiten, die ein eigenes Interesse dar- 
bieten; und mehr: der letzte und grösste von ihnen fand in 
der Tradition seines Hauses und der ererbten Veranlagung 
zwingende wie unbewusste Antriebe als Patrizier, als Ge- 
lehrter und als Mensch. Nichts von dem demokratischen 
Zuge des deutschen Humanismus eignet ihm; so oft er auch 
betonte, dass allein die Tiefe der Studien und der Adel der 
Gesinnung den Humanisten machten, so blieb er doch immer 
in Anschauung und That der vornehme Ratsherr, der grosse 
Gönner und Protektor, selbstbewusst, herablassend, getreu 
der Würde seiner Stellung und der seiner Ahnen. Mit nicht 
geringem Stolze pries er in einem bekannten Schreiben an 
seine Schwester Charitas**) und in der Einleitung zu seiner 
Autobiographie das bedeutende Ansehen und die geistigen 
Vorzüge seiner Familie; mit schroffem Ernst nahm er sich 
in den verbitternden Kämpfen, die das Geheimnis seines 
Lebens erschliessen, des verunglimpften Andenkens seines 
Vaters an.***:; stets blieb er sich des Wertes seiner 
*) Zitiert als Nor.(ika) und Sel.(ecta); das Zitat Urk.(unde) 
geht auf Kat. 258, 
**) Opera ed. Goldast 1610, fol 230, 
***) Münch, Bil. Pirckh.’ Schweizerkrieg und Ehrenhandel, Kassel 
1826, S, 247, Durch den Nachlass und die Akten des Kreisarchivs 
werden diese Dinge fast erschöpfend klargelegt.
	        
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