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allen Pflichtgefühles, kam Napoleon auf den Gedanken,
gegen das Herz Stephanie's einen regelrechten Sturmlauf
zu unternehmen. Anstatt der jungen Dame gute Rathschläge
zu geben, anstatt sie an die Anforderungen der Schicklich—
keit zu gemahnen, anstatt sie auf den Ernst der Verpflich—
tungen hinzuweisen, welche sie zu übernehmen im Begriff
war, anstatt ihr die Würde ihres Ranges, den Ernst des
Lebens vor Augen zu führen, anstatt der Elevin der Frau
Campan“) von Dingen zu sprechen, auf die sie in der be—
rühmten Erziehungsanstalt nie hingewiesen war, amüsierte
sich Napoleon, als wäre er noch Cadet in der Brienner
Schule damit, ihre Leichtfertigkeiten zu ermuntern, ihrem
leichtsinnigen Hange die Wege zu ebenen. Er entblödete
sich nicht, in das Herz Stephanie's, unter den Augen ihres
zukünftigen Gemahles einzubrechen wie der Dieb in der
Nacht.
Sein verwegenes Beginnen wurde natürlich am Hofe
bemerkt: der Gewaltige aber war derart benommen, daß
er nicht einmal daran dachte, sein mehr als sonderbares
Beginnen zu verstecken.
Stephanie kam ihm doch gar so interessant, so ver—
führerisch vor in ihrer Backfisch-Lebhaftigkeit, mit ihrem
hellen Gelächter, mit ihrer Neigung sich über alles aufzu—
halten; auch wurden seine Unhöflichkeiten von keiner anderen
x) Die Campan, welche in Stephanie's Charakter eine volle Ein—
sicht hatte, sagte, Stephanie besäße alles Zeug, um aus ihr ein sehr
liebenswerthes Wesen zu machen, nur dürfe Stephanie nicht in Saint—
Cloud bpleiben.
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