Volltext: Eine Adoptivtochter Napoleon I.

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wenn sie 
die Heirath als eine den Stolz ihrer Familie verletzende, 
als eine ihren Auffassungen widersprechende ansieht, zugleich 
jede Ueberredung erfolglos wäre. Sie hat in hohem Grade 
die schwächlichen und furchtsamen Naturen eigene ab— 
wartende Zähigkeit; sie wagt es nicht, einen Diener, der 
sich als unbrauchbar erwies, zu entlassen; wenn sie sich 
aber einmal nach irgend einer Seite hin entschieden hat — 
und dessen ist sie nur in solchen Fällen fähig, in denen es 
sich um eine Concentrirung der ihr ins Blut übergangenen 
Auffassungen handelt — so kann sie weder durch Gewalt 
noch durch Ueberredung davon abgebracht werden. Der 
Erbprinz ist bereit, ohne alle Einwendung Fräulein Beau— 
harnais zu heirathen, sein eigenes, ihm durchaus klares 
Interesse, seine Bewunderung für den Kaiser wird seine 
Entschließung leicht machen.“*) 
Es war, wie man annehmen darf, überaus schwierig, 
die Vorurtheile der Markgräfin zu überwinden. Immer— 
hin machte man den Versuch; ihr Sohn war ganz un— 
glücklich darüber, daß sie von einer Politik Nichts wissen 
wollte, welche doch schon so viel sür die Erweiterung der 
Macht seines Hauses gethan hatte und es war zu hoffen, 
daß ihr letztes Wort noch nicht gesprochen war. Als man 
endlich das grobe Geschütz der Staatsraison auffuhr, so 
riß dieses ja allerdings Alles mit sich, aber eine bitter 
schmerzliche Aufgabe war und blieb es für die Markgräfin, 
*) Archiv des Auswärtigen Baden (Politische Correspondenz 
VII Bl. 12.) 
Jos. Turquan, Eine Adoptivtochter Napoleon J. 
bon 
p 
3 * 
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