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in mir sofort wieder ersticken. Wie oft setzte ich mich
schon Abends an den Stammtisch mit dem festen Vor—
satz, zwei, höchstens drei Glas Bier zu trinken und um
10 Uhr zu Bette zu gehen, des Morgens aber um
5 Uhr meine stille Klause mit Gottes freier und schöner
Natur zu vertauschen, in der die Vöglein ihre schönsten
Lieder singen und die Lerche jubilirend himmelan fliegt.
Und wie oft wurden alle meine guten Vorsätze zu nichte,
so daß ich, statt munter und frisch hinaus zu wandern,
mit schwerem Kopfe mich auf dem Lager wälzte. Nun,
wird erst einmal ein holdes Weibchen ihren zärtlichen
Einfluß auf mich ausüben, dann wird es gewiß anders.
Aber hie und da ermanne ich mich trotzdem, gebe mei—
ner Hauswirthin die Weisung rechtzeitig an die Thür
zu pochen und mache dann schon in fruͤhester Morgen—
stunde kürzere oder weitere Ausflüge.
Ein solcher brachte mich neulich in das stattliche
und wohlhabende Dorf Großreuth hinter der Veste.
Der Weg dahin führt vom Ende der prächtigen Anlage,
die den unschönen Namen Kuhberg führt, durch die
Nebengasse. Hat man diese passirt, so befindet man
sich inmitten wogender Kornfelder, im sogenannten Knob⸗
lauchsland. Man hat nicht lange zu gehen, vielleicht
ein halhes Stündchen, so ist man in Großreuth ange—
langt, das zum Unterschied von dem Orte gleichen
Namens bei Schweinau die Bezeichnung „hinter der
Veste“ führt, da er zunächst der kgl. Burg, früher
Veste genannt, liegt. Fast Jedermann, der Großreuth
h. d. V. besucht, lenkt seine Schritte einem Wirthshause
zu, das schon in seinem Aeußeren dem Ideale eines