Objekt: Nürnberg's Spazier-Gänge, Erholungsplätze und Ausflugsorte

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stark frequentirt, war die Rosenau Anfangs der acht— 
ziger Jahre in Gefahr der modernen, alles Romantische 
nivellirenden Bauspekulation zum Opfer zu fallen. — 
Und ein Stück Romantik lag in der alten Rosenau von 
ehemals, als sich noch nicht Fabrik-Kamine und Hopfen— 
schlöte in seinen blauen Fluthen spiegelten, als noch 
nicht das tiefgrüne, dichte Buschwerk und die Stämme 
nuralter Bäume mit ihrem Schatten spendenden Laube 
von der unbarmherzigen Arxt niedergemacht wurden. 
Man schuf Bauplätze, auf denen Wohn- u. Fabrikgebäude 
die Rosenau jetzt eng begrenzen. Wie ein Fremder, 
der fern vom Heimathland unter Fremden weilt, sieht 
das noch vorhandene orientalische Gebäude darein; das 
leichte, gefällige, malerische Bauwerk unter den massiven 
Häusern von schweren Quatersteinen. — Doch weg mit 
diesen Reflexionen, der fortschreitenden Zeit ist kein 
Halt zu gebieten, und wir müssen uns dem fügen, was 
sie mit sich im Gefolge hat. — Ist sie uns ja erhalten 
worden, die Rosenau, und Dank soll den Männern 
hier gezollt sein, derem thatkräftigen Eintreten dieß 
gelang. Wenn auch in etwas eingeschränkten Grenzen, 
kannst Du Dich, lieber Leser, in dem Schatten belaub— 
ter Bäume ergehen, und auf den blauen Fluthen des 
Teiches im Kahn Dich schauckeln, umgeben von stolzen 
Schwänen, jenen poesieanregenden Thieren. Da aber 
eine Rosenau ohne Rosen leicht Ursache zu spöttischen 
Bemerkungen hätte geben können, und die Nürnberger 
haben ja einen guten Theil angebornen Mutterwitzes, 
so nahm ein Comité, aus Damen gebildet, die Rosen— 
angelegenheit in die Hand. Mit einer Beharrlichkeit,
	        
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