Volltext: Nürnberg

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Haller, den zweiten, einen Ring, werth 8 fl., Bert- 
hold Volkamer, und den dritten, einen Kranz, 4 fl. 
werth, Stephan Tetzel. I” 
Die an Stelle der früheren Synagoge stehende 
Frauenkirche (siehe Bild S. 4) ist eins der schönsten 
Gotteshäuser Nürnbergs und zeichnet sich besonders durch 
ihr herrliches Vorhaus oder Portal aus. Ueber demselben 
befindet sich ein von dem Kunstschlosser Georg Heuss 
1509 vollendetes Uhrwerk mit Figuren von Lindenast 
‘im Volksmunde „das Männleinlaufen‘‘ genannt), welches 
längere Zeit stille stand, jetzt aber wieder im Gange ist. Die 
seit 1810 wieder dem katholischen Cultus überlassene Kirche 
wurde vor 3 Jahren unter Leitung des Direktors des Ger- 
manischen Museums Dr. Essenwein sehr gelungen restaurirt. 
Am schönen Brunnen und der Frauenkirche vorüber 
biegen wir links in ein enges Gässchen ein, das seinen 
Namen von Hans Sachs (1493—1576), dem Schuhmacher 
und Meistersänger, hat, welcher zuletzt in diesem Gässchen 
wohnte, Sein Haus ist ebenfalls durch eine Inschrift 
kenntlich, Unweit davon auf dem Spitalplatz steht das 
Denkmal des Dichters, der erst in neuerer Zeit die volle 
Würdigung seiner Bedeutung als Begründer des deutschen 
Schauspiels, wie auch als rüstiger Kämpfer für die Refor- 
mation gefunden hat. Es ist von dem verstorbenen 
Nürnberger Bildhauer Konrad Krauser (gest. 28. Januar 
1873) modellirt und von Prof. Lenz gegossen und wurde 
am Johannistage 1874 feierlich enthüllt. Sinnend, mit 
zufrieden lächelnder Miene, wie eben von einem heitren 
Gedanken erfasst, hat der Künstler den Dichter dar- 
gestellt, von dem wir eine so grosse Anzahl Meister- 
gesänge und dramatische Dichtungen besitzen. Unter den 
letzteren sind es besonders seine Fastnachtsspiele, die ein 
so treues Bild seiner Zeit geben und ihn als Meister im 
Felde der Satyre und des Humors erkennen lassen. 
Dem Hans Sachs-Denkmal gegenüber sehen wir die 
Spitalkirche, oder Kirche zum heil. Geist, welche 
der schon genannte Reichsschultheiss Konrad Gross 
mit dem an sie angrenzenden Hospital gegründet und 
die 1341 vollendet wurde. Sie war lange Zeit der Auf- 
bewahrungsort der Reichskleinodien und Reichsheilig- 
thümer, welche Kaiser Sigismund 1424 nach Nürnberg
	        
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