Inhaltsverzeichnis: Nürnberg

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werden von diesen „gesalzenen Fischern‘“ hinter der 
Frauenkirche Heringe zu Tausenden an offenem Feuer 
im Freien gebraten oder auch roh verkauft. — Von 
besonderer Wichtigkeit waren für den Nürnberger Handel 
die Privilegien, welche die Stadt der Gunst der Kaiser 
verdankte, besonders Friedrich dem Zweiten, der 
ihr durch eine Urkunde vom Jahre 1219 viele Handels- 
rechte verlieh. Die Marktfreiheit besass Nürnberg schon 
seit 1056 und 1318 erhielt es ein besonderes Privile- 
gium, aus welchem die noch bestehende Ostermesse da- 
selbst entstanden sein soll. 
Von Augsburg und Nürnberg, welche die Lagerplätze 
der ostindischen Waaren, die sie direkt von Venedig be- 
zogen, für ganz Norddeutschland waren, wurden die 
Waaren nach Erfurt geliefert, welches damals der Tausch- 
platz zwischen Öber- und Niederdeutschland war. Der 
grösste Zug des deutschen Handels ging somit damals 
über Erfurt nach den deutschen Seestädten und zurück. 
Im 14. Jahrhundert waren besonders die Imhof, Tucher, 
Hirschvogel grosse Handelshäuser in Nürnberg, die 
auch Niederlassungen in Italien und den Niederlanden 
hatten. 
Bedeutend war auch der Weinhandel Nürnbergs und 
wöchentlich wurde ein grosser Weinmarkt auf dem 
noch heute danach genannten Platz gehalten. Es kamen 
da oft mehr als hundert Wagen mit rheinischen, frän- 
kischen, Tauber- und Neckarweinen zusammen. Was nicht 
verkauft wurde, bewahrte man im sogenannten „Wein- 
stadel“ auf, 
Bald zeichnete sich Nürnberg auch durch wichtige 
Erfindungen aus, von welchen das Drahtziehen, die 
Taschenuhren, die von Peter Hele oder Heinlein in 
ovaler Form gemacht wurden und deshalb „Nürnberger 
Eier‘ hiessen, dann das Feuerschloss, die Windbüchsen, 
der Metalldruck, die Probirwaagen und andere zu nennen 
sind. In mathematischen Instrumenten, Reisszeugen, 
Kompassen u. dgl. erlangte Nürnberg einen besonderen, 
Ruf. Der grosse Mathematiker Regiomontanus, [ 
welcher von 1471 bis 1475 in Nürnberg lebte, hatte auf 
diese Arbeiten einen bedeutend fördernden Einfluss. 
Martin Behaim, der berühmte Seefahrer, geb. 1459
	        
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