Volltext: Führer durch Nürnberg

III. Kirchen aufserhalb der Stadt. 
23. Heil. Kreuzkirche 
mit einem Spital, Stiftung der Haller und jetzt noch unter ihrer Ver- 
waltung, ein kleiner, aber malerischer und höchst interessanter Bau 
vom Schlusse des 14 Jahrhunderts (1360). Der Hauptaltar hat 10 
Gemälde von Wolgemuth. Auf einem Seitenaltar die Messe des heil. 
Gregor, ein Werk des Veit Stols. 
94. Die Johanniskirche auf dem Johanniskirchhofe, 
Nürnberg war wol die erste Stadt, welche die Fricdhöfe, die 
m Mittelalter stets um die Kirche herum innerhalb der Stadt sich 
befanden, aufhob und einige Friedhöfe aufserhalb der Stadt anlegte, 
ınd zwar schon 1427 bei Gelegenheit einer Pest, Der bedeutendste ist 
lcr S. Johanniskirchhof mit der gothischen S. Johanniskirche, einer 
»inschiffigen, gewölbten Kapelle mit einigen interessanten Skulpturen 
and Gemälden vom Schlusse des 15. Jahrhunderts. Auf dem Fried- 
hofe steht 
95, Die Holzchuher’sche Kapelle, 
ein Rundbau, unter welcher die Familiengruft des jetzt noch blühen- 
den Geschlechtes. Sie ist von Veit Holzschuher nach 1500 erbaut, 
soll jedoch schon 1396 von Wolfgang Holzschuher als Kapelle zum 
heiligen Grabe gestiftet sein und enthält eine Grablegung Christi, 
das Ende der berühmten Stationen, von Adam Krafft gefertigt und 
nit der Jahreszahl 1508 versehen, während der Künstler schon 1507 
starb, so dafs sie also erst nach seinem Tode fertig geworden sein 
kann. Diese führen von einem Hause an der äufsern Kante des Stadt- 
grabens, längs des jüngst verschütteten Baches „Kidron‘“, in genauer 
Entfernung der zu Jerusalem durch Ueberlieferung festgestellten Punkte 
bis zum Friedhofe, wo Golgatha mit den 3 Kreuzen am nordöstlichen 
Rande sich erhebt. An der Friedhofmauer befindet sich die Kreuz- 
abnahme, hier die Grablegung in der Kapelle, in welcher die Mit- 
glieder der genannten Familie zur Ruhe gebettet wurden. Obwohl 
die Stationen erst nach 1490 errichtet wurden, werden sie doch als eine 
Stiftung des Martin Ketzel bezeichnet, der 1468 mit Albrecht v. Sach- 
sen am heiligen Grabe gewesen war und dort selbst die Mafse ge- 
nommen haben soll. Als er letztere, nach Nürnberg zurückgekehrt, 
verloren hatte, gieng er 1472 nochmals nach Jerusalem, um sie neuer- 
dings zu holen. 
Aufser dem Berge Golgatha ragt in der Mitte des alten Fried-
	        
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