Metadaten: Christliche Einweyhung deß newerweiterten Gottsackers bey S. Johannis

Hans Sachs' ausgewählte dramatische Werke. 75 
Der Markgraf spricht: 
Gefällt, Griselda, dir die Braut, 
Die ich mir jetzund hab' vertraut? 
Griselda spricht: 
Sie gefällt mir wohl, ihr Lob ich krön'; 
Ist sie so tugendhaft wie schön — 
Nicht zweifl' ich, — hat ein gutes Herz. 
So trifft man nirgend anderwärts 
Solch Glück wie Eures; doch ich bitt' 
Und warn' Euch treulich, daß Ihr nit 
Wollt stoßen mit dem scharfen Sporn 
Die junge Fürstin auserkor'n, 
Mit dem die andre Ihr thätet plagen. 
Ich fürcht', sie möcht' es nicht ertragen, 
Dieweil sie von so zarter Jugend, 
Vielleicht noch fest nicht in der Tugend, 
Der vor'gen ungleich in dem Stück. 
Zu ihr wünsch' ich Eu'r Gnaden Glück! 
Der Fürst spricht: 
Griselda, welche Folgsamkeit! 
Nun, jetzund ist es 0 Zeit, 
Daß all dein Leid wird gut gemacht, 
In das ich dreimal dich gebracht. 
Die Jungfrau, die da sollte sein 
Mir Braut, das ist die Tochter dein, 
Die du aus deinem Leib geboren, 
Die du schon längst geglaubt verloren; 
Dergleichen ist der Jüngling hier, 
Dein ehelicher Sohn von mir. 
Mein Schwager thät die zwei versorgen, 
Als ich sie ihm geschickt verborgen, 
Damit zu prüfen deine Geduld, 
Gehorsam, Treu', Lieb', Gunst und Huld. 
Da fand ich deine Willigkeit 
Beständig, fest zu aller Zeit 
Und unbeweglich fest wie Stahl. 
Nun geb' ich dir, herzlieb Gemahl.
	        
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