fullscreen: Nürnberg im neunzehnten Jahrhundert mit stetem Rückblick auf seine Vorzeit

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kommt man in der Regel nur kalte Speisen, unter denen 
die sogenannten Knackwürste (übrigens eine schmackhafte 
Speise), einen Vorzug verdienen. Als ein besonderes Lo— 
kalgericht, das indeß nicht Jedermanns Geschmack seyn 
mag, verdienen mit etwas fettem Rindfleisch gekochte Pe— 
tersilie und Griesklöse genannt zu werden (in der Nürn— 
berger Mundart mit „Bäiterla und Schwemmknidla“ be— 
zeichnet). Ein anderes beliebtes Essen besteht in guten 
Bratwürstchen und Sauerkraut, wodurch das an die Mo— 
rizkapelle angebaute blaue Glöcklein (Bratwurstglöcklein) 
sich einen Namen gemacht hat, den es nicht mehr so leicht 
verlieren wird. Wenn man die kleine Baracke betrachtet 
und erfährt den Preis, um den sie der jetzige Besitzer er— 
standen hat, so vermag man einigermassen zu berechnen, 
wie einträglich dieses Geschäft seyn muß, das von noch eini— 
gen Wirthen, aber nicht mit solchem Erfolge, getrieben 
wird. 
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Ein bedeutender Nahrungszweig sind in Nürnberg, wie 
in Bayern überhaupt, die Bierbrauereien, von denen eini— 
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land besorgen. In der Regel ist das in Nürnberg gebräu— 
te Bier gutschmeckend, nahrhaft und ziemlich stark, wenn 
auch, weil es mehr Hopfen enthält, weniger mild, als z. 
B. das Münchener. In den Brauereien selbst wird in 
kleinen Quantitäten kein Bier abgegeben, mit diesem Ver— 
schleuße geben sich die Bierwirthe ab, deren es in Nürn— 
berg eine solche Menge giebt, daß man es fast unbegreif— 
lich finden sollte, wie alle bestehen können. Die Mehrzahl
	        
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