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kommt man in der Regel nur kalte Speisen, unter denen
die sogenannten Knackwürste (übrigens eine schmackhafte
Speise), einen Vorzug verdienen. Als ein besonderes Lo—
kalgericht, das indeß nicht Jedermanns Geschmack seyn
mag, verdienen mit etwas fettem Rindfleisch gekochte Pe—
tersilie und Griesklöse genannt zu werden (in der Nürn—
berger Mundart mit „Bäiterla und Schwemmknidla“ be—
zeichnet). Ein anderes beliebtes Essen besteht in guten
Bratwürstchen und Sauerkraut, wodurch das an die Mo—
rizkapelle angebaute blaue Glöcklein (Bratwurstglöcklein)
sich einen Namen gemacht hat, den es nicht mehr so leicht
verlieren wird. Wenn man die kleine Baracke betrachtet
und erfährt den Preis, um den sie der jetzige Besitzer er—
standen hat, so vermag man einigermassen zu berechnen,
wie einträglich dieses Geschäft seyn muß, das von noch eini—
gen Wirthen, aber nicht mit solchem Erfolge, getrieben
wird.
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Ein bedeutender Nahrungszweig sind in Nürnberg, wie
in Bayern überhaupt, die Bierbrauereien, von denen eini—
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land besorgen. In der Regel ist das in Nürnberg gebräu—
te Bier gutschmeckend, nahrhaft und ziemlich stark, wenn
auch, weil es mehr Hopfen enthält, weniger mild, als z.
B. das Münchener. In den Brauereien selbst wird in
kleinen Quantitäten kein Bier abgegeben, mit diesem Ver—
schleuße geben sich die Bierwirthe ab, deren es in Nürn—
berg eine solche Menge giebt, daß man es fast unbegreif—
lich finden sollte, wie alle bestehen können. Die Mehrzahl