Synagoge. Bayr. Gewerbemuseum. Schöner Brunnen. Rathhaus, Sebaldus-
kirche. Albrecht Dürer-Monument. Burg. Johanniskirchhof, Aexydien-
kirche. Peller’sches Haus. Germ. Museum. Grübelsbrunnen. Bei sehr
beschränkter Zeit: Lorenzkirche. Frauenkirche. Schöner Brunnen.
Sebalduskirche, Burg. Germ. Museum.
Rundgang.
Von dem im gothischen Stil erbauten Bahnhof betritt
man durch das Frauenfhor die Königsstrasse. In derselber
rechts die reformirte Marthakirche mit guten alten Glas-
gemälden, meist Mariendarstellungen enthaltend. Gegenüber
die katholische Klarakirche mit guten Glasgemälden und schöner
Kanzel. Dem ehemaligen Klarakloster stand die berühmte Schwester
Wilibald Pırkheimor’s , Charitas, vor (1462—1532), deren Gelehrsamkeit
nicht minder wie ihre Frömmigkeit gerühmt wird.
Die Königsstrasse hinauf, am Hallgebäude (der
Mauth) vorbei, gelangt mau zur St. Lorenzkirche. Diese
grösste und schönste, protestantische Kirche Nürnbergs wurde
in gothischem Stil erbaut. Um 1257 waren Facade und Mittelschiff,
um 1400 der südliche 'Thurm vollendet. Im 15. Jahrhundert wurde das Lang-
haus erweitert und der Chor neu erbaut, im Jahre 1824 wurde das ganze
Gebäude unter Hoideloff’s Leitung gründlich restaurirt. Ueber dem
reich mit Sculpturen geschmückten Hauptportal befindet sich ein grosses
Rosettenfenster von 9 m Durchmesser, worüber sich ein hübscher Giebel
in leichter Ausführung erhebt. Die Thürme sind 77 m hoch, An der Nord-
seite der Kircho befindet sich die sehr schöne Brautthüre und ein altes
Sculpturenwerk : Christus am Oelberg, an der Südseite der Kirche eine von
dem Mathematiker Stabius 1502 construirte Sonnenuhr. Das Innere der
Kirche macht wegen der stilgerechten edlen Durchführung einen bedeuten-
don Eindruck. Das bedeutendste Kunstwerk ist das von Hans Imhoff gestiftete,
von Adam Krafft 1496-1500 gefertigte Sacramentshäuschen im
Chor. Getragen von don lebensgrossen knioenden Figuren des Meisters
und seiner 2 Gesellen erhebt sich das Werk 20 m hoch in mannigfacher
Veorschlingung von Aesten und Blumen wie ein wahres Pflanzengebäude.
Dazwischen sind Darstellungen aus der Passionsgoschichte, welche mit der
Auferstehung als der Frucht des Abendmahles für alle Gläubigen abschliessen.
Zwischen Chor und Schiff befindet sich das vorzüglichste Werk des Bild-
schnitzers Veit Stoss, der Englischo Gruss, 1518 von Anton Tucher
gestiitet. Dio hl. Jungfran, von einem künstlich geschnitzten Rosenkranz
umgeben, vernimmt die Botschaft des Engels. Gott Vater sieht von oben
herab auf die Auserwählte hernieder, Unter dem Kranze die Schlange des
Paradieses , und das sinnig gewählte Wort Ave — umgekehrt Eva. Die
Kirche ist mıt schönen Glasgemälden an den 11 Chorfenstern geschmückt ;
das schönste das ron der Familie Volkamer gestiftete mit dem Stammbaum
Christi; ferner sind besondors schön das Tucher’sche bei der Sakristei,
von Sprinylin gemalt und das zum 82. Geburtstag des Kaisers Wilhelm
Ss „Kaiserfenster‘ von Prof, Wanderer gefertigt. Kanzel und
Aauptaltar dor Kirche sind neu, 1%40 nach Zeichnung Heideloff’s
von oo termundt ausgeführt. Aut einigen Seitenaltären Bıldschnitzereien
yon erhabenor Feinheit. Rechts vom Hauptajltar das im Renaissancestil
ausgeführto Grabmal der Markgräfin Sophie ++ 1629). Man beachte ılas
prachtvollo Portal und die Stiege zur Sakristei und darüber den herrlicher
merangz im Chor. (Der Kirchner wohnt Lorenzerplatz Nr. 7).